20170419
Ach
@Monika, vielleicht hast du mein Posting vor deinem nicht gelesen.
Ich
füge mal hinzu: Wer aus türkischer Familie ist, hat es sogar bei mir schon
schwerer mit Job, Auftrag oder Wohnung.
Und
sehr viel schwerer bei anderen.
Und
das merken sie. Deren Eltern duldeten still und brav, aber über
Generationen geht das nicht.
Und
die Kinder rebellieren, dass es nicht chancengerecht zugeht. - So wurde ein
Schröder zum Kanzler. Von ganz unten. Die Sozialdemokratie machte es ihm möglich.
Und dann den Quereinstieg in Etagen der Bosse.
Ein
Einwandererkind schafft es kaum zum Chef vom Supermarkt.
Claudia
Roth hin oder her, sie hat in diesem Fall recht, auch wenn es bei den
Mehrheiten nicht gut ankommt.
Frauen
müssten das eigentlich besser verstehen als Männer, denn trotz Kanzlerin müssen
sich Frauen viel mehr anstrengen als bspw. ich es nötig hatte, obgleich ich
es mit den beruflichen Pflichten eher nach Laune halte, die von meinen außerberuflichen
Interessen abhängen.
Wer
nicht nach oben will, merkt von solchen Dingen weniger - und fürchtet dann
allerdings oft auch eher die seitliche Konkurrenz und die von unten.
Ellbogen-Effekt, Radfahrer-Effekt.
Diese
Effekte bei den eigentlich Genügsameren, aber Ängstlicheren, den
verschweigen die populistischen Politiker aller Parteien, denn sie möchten
ja von diesen vielen Genügsamen gewählt werden und müssen sich
einschleimen.
Na,
ich schleimte nur ein bisschen, wenn ich gewählt werden wollte. Und wenn
ich gewählt werden musste, dann eben ein bisschen mehr. Darum bin ich viel
lieber Unternehmer, bin zu 82 % nett und schleime nicht, denn wenn mich
jemand nicht will, bekommen mich eben andere.
Aber
ich belüge mich nicht. Und wenn ich weiß, dass ich Vorurteile gegenüber
Menschen türkischer Herkunft habe, weil ich bspw. archaische
Geschlechterauffassungen und hordistische nicht ausstehen kann, dann weiß
ich aber wenigstens, dass ich mit dem Vorurteil riskiere, a) dass es die
Falschen trifft und b) die Zutreffenden nicht fördert.
Und
daraus ziehe ich öfter Konsequenzen als andere. Sowohl gegenüber Türken
als auch gegenüber Frauen.
Solcher
Vergleich verärgert und schmerzt, aber er ist sooo bitter wahr, dass ihn
viele meiner Kollegen nicht aussprechen würden, weil es wie ein Finger in
die verletzte Würde des davon betroffenen Menschen ist.
Darum
wäre es besser, wenn solche Sachen von Frauen gesagt werden, aber mitunter
leisten sie einander wenig Solidarität - und schleimen sich lieber der Männergesellschaft
ein. Dafür haben sie dann zuhause das Sagen. Über die Waschmaschine. Und
Socken der Männer.
Während
es tatsächlicher eher solche Gestalten wie Frau Roth und Schwarzer waren,
die den Frauen brachten, was Frauen heute "selbstverständlich"
ist.
Schon
aus Prinzip, wäre ich Frau, würde ich solchen die Boni gönnen, wenigstens
solange die Boni derart ungleich verteilt sind.
So,
nun darf skeptisch machen, dem feminstischen Rat eines Mannes zu misstrauen
unfertig oder verworfen
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