Alibifrau

In der Politik hat es sich gebessert (Stand 2015), zumindest in den Führungspositionen sind mehr und mehr Frauen ankommen, wird berücksichtigt, dass sich unser Menschenbild in Richtung Frauengleichberechtigung emanzipierte.

Meines Erachtens trug dazu die breite Debatte um Quotenregelungen bei.

In den Wirtschaftsunternhmen und Verbänden, deren Köpfe nicht auf Wahlplakate kommen, sieht es hingegen erheblich rückständiger aus. Und sie wehren sich gegen die Frauenquote, oft mit dem Pseudoargument, dass qualifizierte Frauen keine Quoten wünschen oder brauchen, da ihnen ohnehin alle Türen offen stünden, als sei das so und ohne Vorurteile und ohne Blockaden. Trotzdem geht es vorwärts, denn wenn sich heute solch Männertruppe im Amt bestätigen lassen möchte, dann muss inzwischen in vielen Vorständen doch eine Frau mit im Boot sein, damit es moderner ausschaut, entweder eine Frau, "die ihren Mann stehen kann" oder eine Frau, die nicht weiter auffällt. Dann ist sie gewiss keine "Quotenfrau", sondern eher eine "Alibifrau", was ihr noch weniger schmeichelt und der Frauengleichberechtigung schon gar nicht.

Darum halte ich Quotenregelungen auch in Wirtschaft und Verbänden für wichtig, damit die patriarchialen Strukturen endlich aufgebrochen werden und Frauen ihren Anteil an der Gesellschaft auch in deren Gestaltung wahrnehmen können.

Markus S. Rabanus  20150202

Konkreter Anlass >> "AlibiMuslim"

 

Quotenregelungen      

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