Antiamerikanismen

Hallo Jochen,

meine Kritik an dem Hagalil-Artikel will nicht die Friedensbewegung schönfärben. Deshalb zur Vollständigkeit:

Ja, es gibt rechtsextremistische Versuche, sich an der Friedensbewegung antiamerikanisch und antisemitisch zu beteiligen. Wer zu diesem Forum das PW zur stellvertretenden Redaktion hat, wer mir hilft, die Mail-Boxen zu filtern, der bekommt solche Versuche mit.

ABER das kennen wir doch aus unserem gesamten Leben, dass sich Leute einfinden, die abgraben möchten, was ihnen nicht gehört. Und natürlich ist das auch so in der Politik. 

Wer es merkt, wird es nicht zulassen. Weder am heimischen Kühlschrank noch in der Friedensbewegung. 
Darum wäre unfair, wenn man den erfolgreich Abwehrenden unterstellte, dass sie sich von ihren moralisch diametralen Gegnern "unterwandern" lassen würden.

Die Demonstration am 15.02. mit mehr als 500.000 Leuten ließ Rechtsextremisten keinen Raum. 

Und obwohl wir hier im Forum normalerweise den DIALOG gerade auch mit Rechtsextremisten im Konzept haben, lasse ich sie im Moment lieber zuschauen.

Ich halte es für falsch, wenn zwischen verschiedenartigen Antiamerikanismen nicht unterschieden wird, 
denn fehlende Unterscheidung kann nur zur Blindheit führen, was die unterschiedlichen Ursachen und erforderlichen Gegenstrategien anbelangt. 

Schon der rechtsextremistische Antiamerikanismus zeichnet sich durch Variantenhaftigkeit aus, die allerdings regelmäßig nur aus unterschiedlicher Gewichtungen der selben Elemente resultiert. 

Genügen bei einigen Rechtsextremisten schon der US-Kulturen-Mix mit auftretenden Problemen zur Ablehnung des Amerikanischen, so kommen bei anderen antisemitische Aversionen hinzu, wenn sie Friedman auf US-Solidarität machen sehen, obwohl oder dann gerade, wenn 


während sie für "Zinsknechtschaft" und andere Laster des Kapitalismus kein ethnisches Feindbild brauchen, weil der Typ, bei dem sie noch "offene Deckel" haben nun wahrlich kein Jude ist, 

Da sind einerseits diejenigen Rechtsextremisten, die in den USA die staatliche Inkarnation ihrer "jüdischen Weltverschwörung" sehen. 
Dies ist vermutlich der dümmste Antiamerikanismus überhaupt, denn er verkennt, wie unrühmlich gerade auch die USA in Sachen Holocaust-Verhinderung waren.

Meines Erachtens erliegen solche Rechtsextremisten einfach ihrem Rache-Wahn dadurch, dass die USA so entscheidend zur Niederlage NS-Deutschlands beitrugen. 

Dieser Antiamerikanismus/Antisemitismus ist ein Cocktail aus drei Unfähigkeiten:

1. Rechtsextremisten mögen sich das moralische, politische und militärische Scheitern ihres Obergroßmauls nicht eingestehen, dem Millionen "Ahnen" blinde Gefolgschaft nicht nur schworen, sondern auch leisteten. 

2. Rechtsextremisten stehen in der für schlechte Verlierer gewöhnlichen Tradition, anderen ("den Juden") die Schuld für eigenes Versagen in die Schuhe zu schieben.

3. ,


, aber eben darin sein Hauptmotiv hat, dass die USA so entscheidend , der im , dass ist zudem eine eigenständige Erscheinung des 20. und wahrscheinlich auch dieses Jahrhunderts, das 
Und sogar hier in diesem Forum, in dem wir sogar "Raum für Rechtsextremisten" schaffen, lassen wir sie mit solchen Postings im Moment nicht zu, weil sie gerade jetzt uns beobachtend mehr lernen können, als wenn wir mit ihnen über das "Finanzjudentum" schwafeln würden, obwohl nun so ein Herr Bush schon aus seiner Familiengeschichte heraus eher das Gegenteil eines "Juden" ist.