EhrenbürgerInnen
Das Abgeordnetenhaus von Berlin hat gestern mit der
RRG-Mehrheit die
Ehrenbürgerschaft des ehemaligen Reichspräsidentem Paul von Hindenburg
aberkannt. Ich halte die Entscheidung für richtig, zumal Hindenburg ein
Militarist, Gegner der Republik war und auch hauptverantwortlich dafür, dass
Hitler an die Macht kam.
Obendrein hatte Hindenburg sich diese Ehrung gemeinsam mit Hitler an Hitlers
Geburtstag gefallen lassen, am 30.April 1933, als längst Zehntausende
Antifaschisten interniert waren oder des Landes flüchteten.
In einer früheren Diskussion hieß es mal, dass Hindenburg doch schon so alt
gewesen sei, um die Bedeutung seiner Entscheidungen zugunsten Hitlers noch ernst
nehmen zu dürfen.
Ja, er war 85, aber dann hätte er eher abdanken müssen und schon vorher von
niemandem mehr gewählt werden dürfen.
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Unten findet sich eine Wikipedia-Liste der Ehrenbürger Berlins inkl. Aberkennungen, z.B. Hitler,
Goebbels & Co.
Böse Jungs meinesgleichen würden z.B. auch Bismarck die Ehrenbürgerschaft kassieren, denn er tat dem dt-franz. Verhältnis nicht so gut.
Mit Albert Einstein hat es sich Berlin selbst versemmelt, denn man kann es so
sehen, dass sich eine Stadt auch selbst ehrt, wenn sich jemand von ihr ehren
lässt.
Und das hat sich Berlin, hat sich Deutschland nach allem antisemitischen Verrat
nicht verdient.
Auch "hinterher" nicht, denn bis heute wird Einstein mit seinen
kosmopolitischen Schriften noch nicht einmal an "Einstein-Gymnasien"
unterrichtet.
Man will seinen Glamour, seine uno-pazifistischen Botschaften nicht.
Aber das soll jetzt keine Kritik an EhrenbürgerInnen sein, die ähnliches Schicksal erlitten und dennoch die Ehrung annahmen.
Annahme und Ablehnung - beides kann Sinn machen, aber darum sollten Ehrungen m.E., wenn posthum, sehr loyal prüfen, wie sie lauten und wie es um den Willen Verstorbener und Ermordeter steht, wenn sie gefragt werden könnten.
Markus S. Rabanus 2020-01-30
>> https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Ehrenbürger_von_Berlin