Ehrenmord und Bischof Huber
Anderes Publikum, andere Reden:
Noch in der Osterbotschaft hatte der Berliner Landesbischof und EKD-Ratsvorsitzende Wolfgang Huber in der Gedächtniskirche gepredigt: "Wer seines Heils dadurch sicher werden will, dass er andere von diesem Heil ausschließt, baut auf Sand."
Doch nun gegenüber der BILD redet er zum Mord an Hatun S.?, dass es "ein kollektives Verbrechen einer ganzen Familie" gewesen sei.
Kennt der Bischof den Fall besser als die staatlichen Richter, dass er kurzerhand von Kollektivverbrechen redet?
Huber tönt dem BILD-Publikum, dass er in diesem Zusammenhang das Wort Ehrenmord "nicht einmal in Anführungszeichen in den Mund" nehmen wolle, "da es mit Ehre nichts zu tun" habe.
Wie töricht solch Argument aus dem Mund eines hohen Kirchenmannes, als wenn es sonst eine Ehre geben könnte, für die es zu töten lohnt.
Und nicht von "Ehrenmord" sprechen zu wollen, ist ohnehin keine Lösung, denn zu tun hat solch Mord eben doch mit Ehre, wenn auch mit falscher Ehre und gegen die Selbstbestimmung der Frau. Das zu klären, darauf käme es an.
Aber Herr Bischof, nicht selbstgerecht !
Sondern nüchtern im Bewusstsein der vielen Morde besonders an Frauen durch gekränkte Ehemänner und aber auch der geschichtlichen Erfahrung, dass falsche Ehrbegriffe ihren Anteil hatten am millionenfachen Mord. >> www.inidia.de/ehre.htm
War Ihnen die öffentliche Verfolgung im Nazi-Reich und der Holocaust auch "Kollektivverbrechen"?
Immer muss Beweis geführt sein und der Zweifel auf Unschuld schließen, was absolut richtig ist - und für einen tatsächlich Unschuldigen noch immer eine Bürde, weil auch die "Unschuld unbewiesen" ist.
Will der Bischof solch Rechtsprinzip ändern? Das wird er nicht wollen, aber den Stammtischen im Land war es die falsche Predigt. Ob ihm da wer widerspricht? - Bei Jesus war es so.
Kommentar von Sven200604 >> DISKUSSION
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