Wer im Feind den Menschen ignoriert, der ist des Menschen Feind. |
Wir freuen uns sehr, dass Sie mitwirken wollen. |
ausgedruckt 5 Seiten - dieser Text ist weitgehend veraltet |
Wir nummerieren die nachstehenden Vorschläge durch, um uns gemeinsam die Weiterentwicklung daran zu vereinfachen. |
Zeile |
Hinweise zur Mitwirkung |
100. | Anonymität ist das oberstes Gebot im Umgang miteinander, denn die Risiken des praktizierten Antifaschismus sind enorm, lassen sich jedoch bei Beachtung weniger Regeln weitgehend beherrschen. |
101. | Die "Poststelle" ist im Regelfall der Rabanus-Verlag in Berlin und wird in Störungsfällen automatisch auf andere Server umgeleitet. |
102. | Die Redaktion anonymisiert die Korrespondenz und leitet sie an die Dialogbeteiligten weiter. |
103. | Unabhängig vom oft haarsträubenden Inhalt der Zuschriften können wir die meisten Diskutanten durch besonnene Argumentation für einen friedlichen Dialog gewinnen. |
104. | Zwei gefährliche Personengruppen bleiben jedoch: |
105. | Wirklich "Verrückte", die nur den Kontakt aufnehmen, um Anschlagsziele zu ermitteln, |
106. | Funktionäre von extremistischen Organisationen, die ihre Existenzgrundlage durch unsere Arbeit gefährdet sehen könnten, die zudem Angst haben vor "Dummen" in den eigenen Reihen, die uns "ins Netz gehen", Funktionäre, die Angst vor Geheimnisverrat haben. |
107. | "Anonymität auf Gegenseitigkeit" |
108. | Wahren Sie deshalb unbedingt auch die Anonymität der Extremisten. Versuchen Sie nicht, deren Umfeld zu ermitteln. Fragen Sie nicht nach Organisationszugehörigkeiten. |
108. | Weisen Sie auch dann "Insider-Infos" zurück, wenn man sie Ihnen aus freien Stücken anbietet. Erläutern Sie offen die Gründe solcher Zurückweisung. |
109. | Anonymität bedeutet vor allem, dass Sie unter keinen Umständen Ihren tatsächlichen Namen verwenden. |
110. | Anonymität bedeutet, dass Sie sich nicht zu Hinweisen verführen lassen, die zur räumlichen oder institutionellen Erkennung Ihrer Person oder Ihrer Angehörigen führen könnten. |
111. | Wenn Sie hartnäckig nach Ihrer Person oder Ihren Motiven
gefragt werden, verweisen Sie bitte auf das allgemeine www.nazis.de/impressum.htm
. Eher passen wir dieses Impressum Ihren Vorstellungen an, als dass Sie mit gesonderten Informationen vermeidbare Risiken eingehen. |
112. | Unterstreichen Sie Ihren Anonymitätsanspruch dadurch, dass Sie auch die Anonymität des Rechtsextremisten wahren. Auch für den Extremisten stehen Risiken auf dem Spiel und wir sind keine Ermittlungsbehörde, sondern wollen die möglichst freie und unbefangene Diskussion. |
113. | Gehen Sie im Bekanntenkreis bedacht mit Informationen um. |
114. | Auch untereinander stellen wir uns möglichst keine Fragen. Es soll nicht um uns als Person, sondern um demokratische Argumente gehen. |
200. | Hass und Freundlichkeit |
201. | Der Hass sitzt tief und entsprechend hart sind häufig die
Zuschriften verfasst. Sie werden staunen, wie sehr Sie sich durch solche Zuschriften verletzt fühlen können. "Der Hass ist real und kommt durch die Leitung.", meinte neulich einer unserer "eMail-Redakteure" erschüttert. |
202. | Machen Sie sich stets neu bewusst, dass es exakt der Sinn von www.nazis.de
ist, Zielscheibe extremistischen Hasses zu sein, damit wir ihn dann entweder mit
den WebSites oder mit unseren eMails abbauen. Machen Sie sich stets neu bewusst, dass uns die Hasstiraden herzlich willkommen sind, willkommen, um den Hass zu überwinden und den Verstand einzuschalten. |
203. | Bitte erwidern Sie niemals Beschimpfung mit Beschimpfung, |
204. | sondern antworten Sie stets mit "Sehr geehrter Herr ....," |
205. | In der Standardisierung dieser gutbürgerlichen Grußformel liegt bereits die 1.Chance, den Dialog auf eine "gepflegtere" Ebene zu heben, |
206. | in der Standardisierung liegt zugleich die 1.Chance, sich selbst zu disziplinieren und eigene Hassreaktionen zu überwinden. |
207. | Sie werden feststellen, dass Sie sich gut damit fühlen, wenn Sie auf "Ihr Judensäue" mit "Sehr geehrter Herr ..." reagiert haben :). |
208. | In der weiteren Beantwortung sollten Sie jede persönliche Kritik am Gegenüber vermeiden, |
209. | sondern versuchen, ihn in eine Beobachterrolle zu bringen. |
210. | Einer persönlichen Kritik können Sie Ihr Gegenüber nur dann aussetzen, wenn hinreichendes Vertrauen verdient wurde und sich bei ihm nicht die Ohren verschließen. |
211. | Lesen Sie die eMail-Texte bitte sehr exakt durch und begehen Sie
kein Unrecht, indem Sie "dumme Positionen" in "dümmste
Positionen" inflationieren, um sie dann leichter "fertig machen"
zu können. Wenn beispielsweise jemand meint, kein "Ausländerfeind" zu sein, aber trotzdem "Deutschland den Deutschen" propagiert, dann suchen Sie bitte, an das positive Bekenntnis anzuknüpfen und dem Diskutanten die Widersprüchlichkeit um die Ohren zu schlagen. |
212. | Immer wieder übersehen wir ganze Passagen, in denen der Diskutant gute Dinge sagt, während wir durch wenige Naziparolen geblendet an der Person vollkommen vorbei reden. |
213. | Suchen Sie zunächst nach Erklärungen, denen Sie zustimmen können. |
214. | Und erklären Sie freimütig Ihre Zustimmung, denn Ihr Gegenüber soll lernen, dass man sich über ideologische Gräben hinweg zustimmen kann, wenn es tatsächliche Übereinstimmungen gibt. |
215. | Drücken Sie sich nicht um die Probleme, wenn Sie nicht weiterwissen. Sondern räumen Sie die Probleme ruhig ein. Geben Sie zu, wenn Sie etwas nicht wissen!!! |
216. | Wenden Sie in solchen Fällen das Grundgesetz an, kommen Sie also auf die Essentiales von www.nazis.de, dass schwierige Probleme nicht mit Hass und Gewalt gelöst werden können und dürfen. |
217. | Machen Sie sich immer bewusst, dass Sie in www.nazis.de keine Patentrezepte für jedes Problem entwickeln müssen. Es ist schon viel erreicht, wenn Sie bei Ihrem Gegenüber den Minimalkonsens der Hass- und Gewaltfreiheit als einzige Basis vernünftiger und demokratischer Konfliktlösung durchsetzen. |
218. | Gleichwohl macht die Suche nach dem Patentrezept Spaß und die "Superantwort" findet sich viel eher durch das Gespräch mit dem extremen Gegenüber als im Kreis Gleichgesinnter, in dem "ohnehin alles klar" ist. |
219. | Nehmen Sie sich Zeit mit dem Abschicken Ihrer Antwort. |
220. | Schreiben Sie zunächst sich selbst ganz schnell Ihre spontane Reaktion als Entwurf. |
221. | Schlafen Sie eine Nacht darüber. |
222. | Am nächsten Tag haben Sie mehr Abstand zur eMail Ihres Gegenübers, aber auch zu Ihrer eigenen, ersten Reaktion. Erst dann finden Sie die Ruhe, die Worte, mit denen Sie überzeugen können. |
223. | Erst dann gelingt
Ihnen, Ihr Gegenüber "aus der Schusslinie
Ihrer Argumentation" zu
nehmen und ihn in der Beobachterrolle urteilsfähig werden zu lassen. Gönnen Sie Ihrem Gegenüber, nicht in der Schusslinie zu stehen. Er wird es Ihnen danken. |
224. | Bei aller Dialogbereitschaft sollten Sie dennoch nicht verkennen
lassen, dass es sich nicht um einen "gleichberechtigten Dialog"
handelt. Die Geschichte weist uns sehr wohl die Rolle zu, rassistische und nationalistische Gedanken "in letzter Instanz" als inakzeptabel hinzustellen. Verweisen Sie in diesem Zusammenhang auf www.nazis.de/art3.htm , denn das Grundgesetz und die strafrechtlichen Normen sind Ausdruck der geschichtlichen Lehren, die aus dem Faschismus zu ziehen waren und allemal hinreichend gut, dass wir diese politischen und rechtlichen Schlussfolgerungen nicht in jeder eMail neu erfinden müssen. Zur antifaschistischen Rechtswirklichkeit fehlt es tatsächlich nicht an guten Normen, sondern an Kenntnis dieser Normen und der alltäglichen Anwendung. |
300. | Konferenz |
301. | Häufig nutzen wir auch die Möglichkeit, dass sich mehrere in eine eMail-Korrespondenz einschalten. |
302. | Es ist in solchen Fällen geradezu erwünscht, dass auch wir uns gegenseitig korrigieren. Aber wir kritisieren uns nicht bilateral, sondern machen den Extremisten zum Mitwirkenden an einem pluralistischen Diskurs. Es soll ein Teil der Demokratieerfahrung sein, die wir vermitteln können. |
400. | Kontaktbeendigung |
401. | Nun ist nicht Zweck von www.nazis.de langjährige Brieffreundschaften zu pflegen. Wir bekommen täglich eMails neuer Leser, die wir nicht unbeantwortet lassen dürfen. |
402. | Extremisten haben bei aller Engstirnigkeit ihre Negativerfahrung
mit dem Extremismus gemacht, stehen im krassen, oft strafrechtlichem Widerspruch zur
Gesellschaft, werden nicht akzeptiert und versagen bei Wahlen zu den Parlamenten. Bei allem Radikalismus fehlen zur Einsicht aber häufig nur wenige, wirklich bemühte Antworten von Demokraten, um die Einsicht in die Richtigkeit ziviler Konfliktlösungen herbeizuführen. |
303. | Entwickeln Sie bei sich und Ihrem Diskutanten Spaß an der
Vielfalt von Ansichten, auch wenn sie diametral den Ihrigen gegenüberstehen,
wenn nur das humanistische Minimalia der Hass- und Gewaltfreiheit erreicht ist. Sie müssen also nicht aus einem Nazi einen Antifaschisten machen. Sie müssen dem Nazi nur klarmachen, dass der Hass die Gesellschaft vergiftet, dass Gewalt verboten ist aus gutem Grund. - Den "Rest" können Sie ihn selbst erfahren lassen in einer Welt, die sich ihm dann nicht mehr so feindselig vorkommen wird. |
404. | Bescheinigen Sie abschließend Ihrem Gegenüber, dass er für weitere eMails
"nicht extremistisch genug" ist, dass es Leute gibt, um die wir uns
dringender kümmern müssen, damit diese nicht anderen Menschen, unserem
Land und sich selbst Schaden zufügen. Bitten Sie ihn um Diskussionsteilnahme in den Foren und im Chat. |
500. | Linksextremismus |
501. | Der Antifaschismus ist so alt wie der Faschismus und hat trotzdem kaum mehr aus Fehlern gelernt als sein angeklagtes Gegenüber. |
502. | Die Militanz, der Hass und die ideologische Oberflächlichkeit vieler Antifaschisten ist erschreckend und kontraproduktiv. |
503. | Die antifaschistische Verachtung für Nazis hat nicht selten die Qualität der Menschenverachtung und eskaliert die Gewalt. |
504. | "Nazis raus!" sollten wir mit der Frage kontern:
"Wohin denn?" Aber wir sollten auf eine ernsthafte Antwort bestehen. Dann wird schnell klar, dass "Raus" keine Lösung ist. Es sind "unsere Nazis", um die wir uns so zu kümmern haben, dass sie zumindest keine Verbrechen begehen und sich in einer zusammenwachsenden Welt mit dem durchaus komplizierten Nebeneinander verschiedenster Kulturen leichter und friedlicher zurechtfinden. |
505. | "Schlagt die Nazis, wo Ihr sie trefft" sollten wir
kontern mit "Redet mit Nazis, wo Ihr sie trefft!" - Macht Euch die Mühe der Suche nach dem überzeugenden Argument! |
506. | "Keinen Fußbreit den Nazis", aber WIE - das ist die Frage, die wir helfen müssen, zu beantworten. |
508. | Oft erreichen uns von Linksextremisten böse eMails,
weil sie gar nicht erst erkannt haben, dass www.nazis.de
eine antifaschistische WebSite ist. Vielen "normalen Linken" wird schon beim Anblick der Titelseite mit den Flaggenfarben Schwarz-Rot-Gold "übel" und sie klicken sich angewidert aus. Deshalb überlegen wir immer wieder, den Titel zu ändern, aber bei der eigentlichen Zielgruppe erfüllt sie ihren Zweck und bei den Linken zusätzlich, denn in sensibler Beantwortung der bösen eMails entwickeln wir auch deren Diskussionsfähigkeit. |
508. | Gegenüber Linksextremisten gelten die selben Prinzipien der
Anonymität und Freundlichkeit. Setzen Sie nicht irrtümlich einen "grundsätzlich anderen Menschentyp" voraus und werden leichtsinnig oder schärfer in Ihrer Argumentation. |
509. | Unsere Erfahrungen belegen, dass es hinsichtlich der
potentiellen Gefährlichkeit keine Veranlassung zur Unterscheidung von rechtem
und linkem Extremismus, nicht mal zum "Normalisten" gibt. - Wir Menschen sind uns eben erheblich ähnlicher, als man es sich zuweilen einbilden möchte. |
600. | Veröffentlichung der Leserpost |
601. | Wir bieten zwar auf allen WebSites die Kontaktaufnahme an, aber veröffentlichen die Korrespondenz nur ausnahmsweise. |
602. | Eine Veröffentlichungsgarantie würde bewirken, dass der Leserpostbereich zu einem Schlachtfeld deftiger Parolen verkäme, in dem sich die Teilnehmer gegenseitig ihr Beharrungsvermögen beweisen, denn öffentlich Erklärtes wird hartnäckiger verteidigt, auch wenn es schwachsinnig war. Niemand stellt gerne seine Dummheit zur Schau. Und das wollen wir auch niemandem antun. |
700. | Die WebSite |
701. | Arg vernachlässigt wird wegen der vielen eMails die Weiterentwicklung der WebSite, dabei würde www.nazis.de uns eine Menge Arbeit ersparen können, wenn die dortigen Argumente schlüssiger und vor allem knapper wären. |
702. | Es ist typisch für das Internet, dass die Leute keine Lust
haben, sich lange Texte durchzulesen. Wir provozieren sehr viel
Widerspruch dadurch, dass die Essentiales nicht gelesen werden. Kurze, griffige Argumente mit Vertiefungsangebot - das wäre "internet-gerechte" Informationsaufarbeitung. |
703. | Auch im Design und technisch ist www.nazis.de nicht gerade ein Glanzlicht am WebHimmel. |
704. | Wenigstens aber sollte der Redaktion jeder auch noch so kleine Rechtschreib- oder Grammatikfehler mitgeteilt werden. |
900. | Statistik der www.Initiative-Dialog.de Trotz aller Mängel sind wir beängstigend "erfolgreich". Wöchentlich hatte www.nazis.de vom Start an (Dezember 1998) täglich immer mehr als 100 Leser. Es liegt wohl an dem "knackigen" DomainNamen. Im August 2000 wurden alle Rekorde gebrochen und wir zählten mehr als 51.000 Besucher und etwa 400.000 Seitenabrufe. Es lag an den vielen Berichten über unsere Initiative in Zeitungen und Fernsehen. Weil sich das sobald nicht wiederholen wird, haben wir es mal unter www.nazis.de/medienecho zusammengefasst. Heute zählen die WebSites der Initiative-Dialog noch mehr Besucher und wir werden wohl im März 2002 erstmalig die 200.000-Besucher-Marke überschreiten können, was wesentlich darauf rückführbar ist, dass sich Communities gebildet haben, die unsere WebSites über den Bereich der Rechtsextremismus-Diskussion hinaus begleiten und empfehlen. Dadurch sind wir in der Öffentlichkeit von der "Nachrichten-Konjunktur" ziemlich unabhängig geworden. (Anm. 2003: Heute haben wir oft über 200.000 User pro Monat) Was können wir daraus nur schlussfolgern? Dass wir eine unglaubliche Verantwortung haben und die Chancen des Dialogs nutzen müssen. Im Verhältnis zu anderen Initiativen behaupten wir keinesfalls irgendeinen "Königsweg", sondern verstehen uns am liebsten als Teil eines möglichst breiten Konsenses, den alle Demokratie mit dem Versuch der Verständigung zu starten hat. |
Sie werden in nächsten Tagen die erste ExtremistenMail erhalten. |
Ist Ihnen eine Sache zu kompliziert, so schicken Sie uns die eMail einfach zurück. |
Wenn Sie die nächste Post bekommen wollen, teilen Sie uns auch das einfach per eMail mit. |
Teilen Sie uns bitte zunächst Ihr neues Pseudonym mit: KLICK |
Wir wünschen Ihnen viel Spaß und Erfolg mit Initiative-Dialog ! |
ACHTUNG
Obwohl die
Mail-Redaktionen das wichtigste Modul im Dialog
waren, sichern wir es heute nicht mehr über die Zentrale Redaktion ab,
weil der mit dieser Methode verbundene Zeitaufwand leider zu groß war
und wir mit den später eingeführten Foren und Lexika auf das
Breitenpublikum umorientierten.
Wer die Mail-Methode auf eigene Initiative hin fortsetzen möchte,
wird in unseren Foren und Chats genügend Ansprechpartner finden.
Dialogische Methode
Foren und Chat