Rotes Fleisch
als Krebserreger
Diät-Experten
raten zu Fisch, Geflügel und Gemüse
Atlanta (pte, 12. Jan 2005 15:35) - US-Diät-Experten haben Beweise dafür
gefunden, worüber Ganzheitsmediziner und alternative Heiler schon lange
sprechen: Der übermäßige Genuss von rotem Fleisch fördert die Entstehung
von Krebs. Experten der American Cancer Society ACS haben zehn Jahre lang rund
150.000 US-Amerikaner auf ihr Ernährungsverhalten untersucht, berichtet das
Wissenschaftsmagazin Nature http://www.nature.com.
Das Forscherteam um Michael Thun hatte die Probanden in drei Gruppen
eingeteilt und danach die Rate an Dickdarm- und Rektalkrebs verglichen. Jene
Gruppe, die die größte Menge an verarbeiteten Fleisch zu sich nahm,
entwickelte mehr als doppelt so häufig Kolonkarzinome als jene, die am
wenigsten davon aßen. Auch jene, die am meisten rotes Fleisch zu sich nahmen,
entwickelten ein um 40 Prozent höheres Risiko an Rektalkrebs zu erkranken.
Nach Angaben im Magazin Journal of the American Medical Association JAMA
hatten jene, die die größte Menge an Fisch oder Geflügel zu sich nahmen,
ein um 20 bis 30 Prozent geringeres Risiko, Krankheiten zu entwickeln. Dabei
wurden auch Faktoren wie etwa Übergewicht miteinbezogen. Bereits relativ
geringe Mengen von Fleisch, die Forscher gehen von einem Konsum von 55 bis 85
Gramm von verarbeitetem rotem Fleisch täglich aus, reichen aus, um in die
Hochrisikogruppe zu fallen. Die Menge entspricht etwa einem mittelgroßen
Hamburger. Zum "roten Fleisch" zählen die Forscher Rindfleisch,
Hamburger, Schweinefleisch und Leber. Unter verarbeitetem Fleisch werden
Schinken, Speck und alle Sorten von Würsten gezählt.
Unklar sind sich die Forscher aber noch darüber, welche Zutaten des Fleisches
zur Krebszunahme führen. In Frage kommen hier Eisen, Toxine, die bei der
Zubereitung entstehen oder eventuell Nitrite und Nitrate, die als
Konservierungsmittel verwendet werden. Wenn rotes Fleisch durch Fisch, Geflügel,
Nüsse oder Bohnen ersetzt wird, könnte dies zur Verringerung des
Krebsrisikos führen, meint der Ernährungsexperte Walter Willet von der
Harvard School of Public Health in Boston.
Kolonkrebs zählt in den USA zur dritthäufigsten tödlichen Krebserkrankung.
Die Lebensmittelindustrie hatte sich bisher häufig geweigert, solche Studien
anzuerkennen. Erst 2003 wurde eine Studie der Princeton University von der
Lebensmittelhersteller-Lobby als unwissenschaftlich zurückgewiesen. Damals
ging es um die Tatsache, dass fast Food süchtig macht (pte berichtete http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=030131037
). Ganzheitsmediziner wie etwa der Wiener Thomas Kroiss http://www.dr-kroiss.at
haben im Zusammenhang mit Ernährungsfehlern auch vor dem großen
Zuckerkonsum als Krankheitsursache gewarnt. Weißer Zucker gilt unter
zahlreichen Experten sogar als Suchtmittel. (Ende)
Aussender: pressetext.austria
Redakteur: Wolfgang Weitlaner
PTE
Ernährung
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