Zur Häme gegen Martin Schulz
Naja, der Ärmste kam von weit unten, schaffte es
zum BM einer fürchterlich kleinen Ortschaft, kam durch Berlutschis Attacke im
EU-Parlament zu Ruhm und Spitzenamt, war dann sooooo hoch im Kurs aller
Umfragen, dass er sich schon als Bundeskanzler aus Würselen sah.
Ich hätte es ihm gegönnt und dieses Mal einschließlich Kreuzchen, schrieb
aber schon in seinem Hype, dass die Demontage wahrscheinlicher ist.
Und dann solch' ein Absturz - hätte auch mir weh
getan.
Vielleicht nicht ganz so weh, denn ich hatte immer genug Glück und weiß es zu
schätzen, obgleich ich quatschen darf, wat ich will und es schon lange
niemandem mehr recht machen muss, wie ein Politiker gar nicht anders kann, als
sich seinem Publikum einzuschleimen.
WIR (nicht die Marsmenschen) wählten im September so, dass es für Jamaika genügte. Und für die SPD Abwatsche war.
Vollkommen logo, dass die SPD nun als "Oppositionsführern" zu glänzen versprach, denn als Sozialdemokratie hatte sie bei der Union eigentlich die schlechteren Karten als die bürgerlichere FDP und verbürgerlichten Grünen.
Kaum jemand hatte mit dem Jamaika-Scheitern gerechnet. - Und der Ärmste musste sich drehen.
Musste er wirklich?
Hmm, ich hatte schon vor Jamaika Argumente für
eine Minderheitsregierung gebracht, aber eher theoretische Argumente, denn
Demokratie muss eigentlich vieles können.
Doch die Politiker hier und weltweit können es nicht - das Kompromisse im
Parlament finden,
denn Opposition ist immer schön "strikt gegen alles"
und irgendwann an der Regierung plötzlich "dafür".
Drum isses pragmatischer, wenn sich die Parteien mit Kompromissen an die Macht bringen und das Parlament weiterhin bloß zweite Geige spielt.
In manch' Ländern gibt es Mehrheitswahlrecht - und davon geht dort die Welt auch nicht unter. Eher an anderen Problemen.
Ich halte prinzipiell unser Verhältniswahlrecht
für besser, aber es hat
a) Tendenz zur inflationären Zerfledderung der Parteienlandschaft,
b) den Nachteil komplizierterer Regierungsbildung mit mehr Kompromissbedarf im
Kabinett.
Und wat haben wir uns nun von der etwaigen Neuauflage der "GroKo" zu versprechen?
Wahrscheinlich wenig Änderung, aber das für den Normalo und auch für mich sicherlich mental einfacher als wenn Leut' wie ich so vieles ganz anders machen würden, damit die Menschheit solidarischer wird und mit www.UNO-Pazifismus.de Kriege einspart und weniger Sche... baut mit diesem für uns und unsere Kinder einzigen Planeten.
Huh, ich will eigentlich nicht weniger
konsumieren und höhere Steuern zahlen, aber je mehr Macht ich hätte, dann eben
auch mehr Verantwortung.
Tja, und dann fragt sich, wie korrupt ich in Wahrheit bin.
Denn machtlos sehe ich weniger ein, großartig
besser als der Durchschnitt zu sein.
Erfahrung ist, dass wenn ich Kleinwagen fahre und meinen Mietern Mieterhöhungen
erspare, dann mehr dicke Autos die Luft verpesten als wenn ich 'ne S-Klasse
hätt'. - So ist die Menschheit und zu oft der "Blöde", wer sozial,
vernünftig sein will.
Warum sollte ich in Anbetracht dessen von Politikern Besseres erwarten, wenn die
Leute lieber wählen, was ihrem Egoismus schmeichelt?
Wir sind weit entfernt von Besserung - und trotzdem geht es vielen von uns hier weit besser als in vielen "Urlaubsparadiesen", die sich in Schlachtfelder verwandeln.
Markus S. Rabanus 2018-01-31
Bartsch und Jusos
blenden mit ihrer NoGroko-Kampagne aus, dass die Wahl keine linke BT-Mehrheit
bescherte und wahrscheinlich auch nicht davon bescheren wird, dass die Groko
scheitert.
Mag ja sein, dass sich mit seinen Sprüchen weitere 2 % zulasten der SPD für
DieLinke erobern lassen, aber was das Land davon hat, ließ sich am Ende der
Weimarer Republik beobachten.
Markus S. Rabanus 2018-02-12