Henryk Broder ist eine andere Story, auch wenn
sie einander die Schulter klopfen. Er ist eher Polemiker ("Achse des
Guten"), immerhin mal 'nen zutreffenden Gedanken, wenngleich auf
Provokation gebürstet, weil ihm böses Echo wie Fanpost ist.
Wer kein Antisemit sein möchte und sich drüber ärgert, von Broder als solcher
bezeichnet zu sein, hat entweder intellektuelles Defizit oder Broder liegt gar
nicht so falsch , während die bewussten Antisemiten ihn vermutlich mehr mögen
als hassen, weil ihnen seine Antisemitismus-Diagnosen so sehr infaltionieren,
dass sie sich weniger einsam fühlen. Das dürfte dem Antisemitismus kaum
abhelfen, aber das ist vielleicht auch nicht sein Ding.
So, wer ihm das kritisiert, müsste es besser machen. Auch nicht leicht, schon gar nicht mit Sonntagsreden, sondern eher mit Susan Sontag, aber die war eben wirklich intellektuell und schwieriger als Rollenspiel.
Markus S. Rabanus 20150523