Himmelfahrtskommando

Als Himmelfahrtskommando werden Aktivitäten bezeichnet, die ein Überleben unwahrscheinlich machen.

Insbesondere junge, unreife Menschen lassen sich neben Extremsportarten und sonstigen Leichtsinnigkeiten bevorzugt in Kriegen für Himmelfahrtskommandos begeistern, denn sie fallen am ehesten darauf herein, dass sie durch nichts als den freiwilligen Tod besser "beweisen" können, wie wichtig ihnen etwas ist, wovon sie folglich nichts haben als meist nur Gedenksteine für den "Unbekannten Soldaten". 

Im Zweiter Weltkrieg gelang es dem NS-Regime beispielsweise, dass Piloten mit Jagdflugzeugen und Bombern Großbritannien angriffen, obwohl schon die Tankmengen nicht zum Rückflug genügten und die Luftüberlegenheit der Briten vielfach war.

"Weltruhm" wurde auch japanischen Piloten zuteil, die sich mangels anderer Erfolgsaussicht mit ihren Maschinen auf US-Kriegsschiffe zu Tode stürzten - "Kamikaze".

Wenn sich nicht genügend Freiwillige finden, die oft nur deshalb "freiwillig" sind, weil sie noch schlimmere Einsätze fürchten, dann werden Himmelfahrtskommandos zu echten "Kommandos", also Befehl >> Stichwort Heldenmythos.
Solche Einsatzbefehle führten zum massenweisen Tod von U-Bootbesatzungen, deren Überlebenschance durch technische Überlegenheiten der Alliierten annähernd genullt wurde.

Auch "Stalingrad" kann als "Himmelfahrtskommando" gelten, denn die Nazis nahmen den Tod der unterlegenen Wehrmachtsverbände gegen alle Bitten wissentlich in Kauf.

Neue Aktualität haben "Himmelfahrtskommandos" durch Selbstmordattentate erhalten.

Sven2005

Dialog-Lexikon