Industriekraftwerk |
Kurzgeschichte der Industriekraftwerke in VIER PHASEN
1. Phase: In den vorindustriellen Zeiten
versorgten sich grundstoffverarbeitende Betriebe energetisch zumeist mit
Wasserenergie (Wasserräder) oder Windrädern.
2. Phase: Zu Beginn der Industrialisierung stand neben nahezu jeder
Fabrik ein (Kohle-)Kraftwerk mit Dampfturbinen zwecks energetischer
Selbstversorgung.
3. Phase: Erst mit dem Ausbau der Energienetze und dem
Energiepreisverfall durch den Einsatz von Erdöl, Erdgas und später durch die
mit Milliarden staatlich subventionierte Atomenergie verloren
Industriekraftwerke an Bedeutung und die Schlote, die zuvor die Silhouette jeder
Industriestadt prägten, verschwanden.
4. Phase: Renaissance der Industriekraftwerke
Mit der Verknappung von Erdöl, Erdgas und Atomenergie wird die Industrie zwar nicht zu ihren früheren Kraftwerksschloten zurückkehren müssen, zumal durch weitere Vernetzung Energieproduktion und Energieverbrauch entkoppelt bleiben können, aber die "eigene Stromproduktion" wird wieder bedeutsamer, kehrt mit Solaranlagen auf den Dächern der Industrieanlagen zurück, führt zur Nutzung von Geothermie und Wärmetausch- und Wärmerückgewinnungsanlagen, zu Kraftwärmekopplungsanlagen, Mittel- und Kleinkraftwerken, deren Energieüberschüsse auch in das allgemeine Stromnetz eingespeist werden können, in Industriegebieten baurechtlich leichter zu errichten sind und den Industrieunternehmen mehr wirtschaftlich Autonomie und Erträge bringen.
Politisches Hindernis
Solange die Industrie verbilligten Strom aus
den Netzen beziehen darf, indem ausgerechnet die energieintensiven Unternehmen
vom Netzentgelt befreit bleiben, wird keinerlei Anreiz sein, wieder eigene
Industriekraftwerke zu bauen.
Es ist absurd, dass auf den Fabrikdächern teuerster Solarstrom an das
Energienetz verkauft werden darf, während die selben Fabriken den billigsten
Strom aus dem Netz beziehen.
Markus Rabanus
20120415 / Update 20120825
lexikalisch >> http://de.wikipedia.org/wiki/Industriekraftwerk
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