Koalitionskompromiss

Die Kritiker Merkels werfen ihr vor, dass der Koalitionsvertrag zu "70 %" sozialdemokratischer Handschrift sei. 

Wer schließt Verträge, in denen er sich nur zu 21 % wiederfindet? Niemand. Auch in der Politik nicht.

Mal Modellrechnen:

SPD und UNION haben mindestens zu 50 % Schnittmenge. So bleibt ein Rest von 50 % für Kompromisse.
Wenn sich in diesem Rest mal die eine, mal die andere Seite durchsetzt, dann landet jede für sich bei 75 %, falls gleichmäßig berücksichtigt.

Tja, und daraus ist dann nicht etwa 150 %, sondern 25 % weniger als 100 %, denn 100 % wäre nur, wenn man den anderen nicht bräuchte.

Verstanden? Is' halt Politik - und komplizierter als unsere Backmischung.

Im Übrigen wären die christdemokratischen GroKo-Kritiker gefordert, mal zu erläutern, wie ihnen "70 %" des Koalitionsvertrags keine Unionspolitik sei.

Dann würde es nämlich inhaltlich und vorbei mit dummer Polemik.

Markus S. Rabanus 20180218

 

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