Madrid, Hauptstadt Spaniens, ca. 2,9 Mio. Einwohner

Thema ERGÄNZEN

Dialog-Lexikon

 

Nahost 

 

An meine israelischen Freunde:

Was wäre die Alternative zur Tötung von Jassim gewesen?

Zunächst mal ganz klar: KEIN Attentat ist schon die Alternative.

Aber gerade in diesem Fall lässt sich weiteres sagen. 

Scheich Jassin hatte seit 1989 eine lebenslange Freiheitsstrafe zu verbüßen, weil er zur Tötung palästinensischer "Kollaborateure" aufgerufen hatte.

Solche Aufrufe verkünden genau das, was Extremisten mit ihren Kritikern anstellen. Solche Aufrufe hindern die friedliche Entwicklung (welch Wunder!), denn sie machen die demokratischen Kräfte nicht nur "mundtot", sondern tatsächlich tot.

Deshalb gehören solche Hetzer eingesperrt, solange sie nicht zumindest widerrufen.

Aber Achtung: Unterscheidet die Hetzer von den Anstiftern, so schwer das auch oft ist. 
Aber nein, Jassin wurde am 1.10.1997 begnadigt und nach Jordanien abgeschoben. 

Warum begnadigte man ihn? Im Unterschied zu vielen bin ich recht leicht für Gnade zu haben, aber doch nur dann, wenn die Hoffnung auf Besserung des Begnadigten begründet ist.

Worauf hätte sich solche Hoffnung gründen können? Hatte Jassin dem Terrorismus abgeschworen und seinen Mordaufruf auch denen gegenüber als VERBRECHEN gestanden, die er zuvor zum Morden aufhetzte?

Die israelische Politik gegenüber dem Terrorismus ist seit Jahrzehnten ein einziges Hin und Her.