Maidan in Hongkong ?
Ich vermisse Auftritte unserer Bundestags-Freiheitskämpfer bei den Demos in Hongkong - oder auch nicht, denn so kosmopolitisch ist die Welt und auch unsere Politiker noch lange nicht, dass unsereins überall demonstrieren dürfte oder sollte. Wir haben andere Hausaufgaben zu erledigen und müssten in der Welt mehr Fairness walten lassen, bevor wir unsere Diäten-Politiker zum Missionieren ausschicken, die in Sachen Befriedung rein gar nichts auf die Reihe bringen und allenfalls weitere Syrien provozieren.
Trotzdem könnten wir auch in unserem Land diskutieren, was in Peking und Hongkong richtig wäre, denn Völker- und Menschenrecht gilt es überall zu verteidigen. Auch auf dem Hindukusch. Nur sollten wir das mal besser nicht gleich mit Propaganda und Waffen machen, denn dafür sind wir viel zu subjektiv und zu bescheuert. Vor allem auch nicht legitimiert, was unseren Aufklärungstrupps möglicherweise nicht klar ist.
Also wie nun? Die Tendenz müsste sein, dass Peking den Hongkongern nicht vorschreiben darf, wer zur Wahl steht, während Peking durchaus vorschreiben darf, wie weit die Vollmachten des Gewählten reichen, denn Hongkong gehört nun mal zur VR China. - Und die Überlegungen müssen auf Harmonisierung bedacht sein. Sonst ist es intellektuelles Kriegsspiel. Das kann man zwar auch machen, darin nehmen sich manche Philosophen-Stadl den Stammtischen nichts, aber wieder bedürfte es der Klarheit, dass je konfrontativer, desto legitimierter müsste man sein. Und das sind wir nun mal nicht. Die einzige Mission muss lauten: Weniger Mission, mehr Diskussion.
Markus Rabanus 20141006