Meinungsforschung und Fehler |
wenn Resultat der Studie
des Professors
wäre, dass "die Deutschen weniger vom NS hören möchten", so
wäre das eine mit statistischer Wahrheit unvereinbar dilettantische
Schlussfolgerung. Aber sollte die Umfrage so
stattgefunden haben, wie Du sie uns in Fragen-Reihenfolge und deren
zunehmende, ideologische Schärfe präsentiertest, dann war sie entweder dumm oder unseriös, Zuverlässiger wäre
es gewesen, die Fragen einzeln und in separaten Umfragen gleich-repräsentativen
Studentengruppen zu stellen, allenfalls noch in systematischer
Verschränkung zweier Fragen, Der unzulässige
Suggestiv-Effekt jeder einzelnen Frage wird noch dadurch verstärkt, dass die Fragen
ausnahmslos mit "JA" zu beantworten waren, wenn es in die
"rechte Richtung" ging. Hier wäre spätestens bei der dritten Frage ein Wechsel angesagt gewesen. Wenn Prof. Ahlheim vom Resultat seiner Umfrage "entsetzt" gewesen sein soll, würde ich das entweder für ausgewiesene Dummheit halten oder für Wichtigtuerei, denn auch Professoren wünschen sich mitunter öffentliche Beachtung (je mehr ihnen die eigenen Studenten entschlafen). Wenn er zudem noch meint, dass solch ein Ergebnis vor zehn Jahren "undenkbar" gewesen sei, dann ist das kaum mehr als eine Vermutung. Hätte er sich vor zehn Jahren für das Thema mit seinen Methoden interessiert, war es vielleicht sogar "entsetzlicher" als heute. Mir ist nach Lektüre solcher "Umfrage" zunächst mal nur "entsetzlich", dass mit Ahlheim und Heger zwei Hochschulleute mit vermutlich einer ganzen Reihe von akademischen Hilfskräften zu solch Unfug fähig waren und ihnen sämtlich die enthaltenen Fehler nicht aufgefallen sein sollen. Aber auch von solchen Fehlleistungen würde ich nicht behaupten, dass sie vor 20 Jahren "undenkbar" gewesen seien. Stimmst Du mir zu? - Ich brauche das :-), ansonsten höre ich nicht auf und gehe die "Fragen" noch einzeln durch, deren Beantwortung durch komplementäre (Gegen-)Fragen zu gänzlich anderen Ergebnissen führen würde, zumindest aber Korrektive hätten, die zwar die Befragten nicht unbedingt "besser" erscheinen, aber exakter widerspiegeln. Grüße von Sven |