Mitfreude und ihre Bedeutung im Mitgefühl
Die Fähigkeit zum Mitleid
ist vielleicht wichtiger, aber möglicherweise ist die Fähigkeit zur Mitfreude
von gleicher Wichtigkeit.
Mitfreude hat viele Funktionen:
1. Mitfreude mehrt das eigene Glück, die eigene Freude,
2. Mitfreude ist Mittel gegen den Neid,
3. Mitfreude hilft zur Gegenseitigkeit,
4. Mitfreude übt die Nächstenliebe und Feindesliebe.
Ich bekam mal zum Text auf www.Trauertag.de
albern böse Drohungen, weil ich dort Empathie fordere. Wie groß muss der
Unverstand solcher Kritiker sein, wenn sie übersehen, dass es auf
Gegenseitigkeit hin will, weil es als Einbahnstraße selten funktioniert, so
oft auch das nötig ist.
Wer Selbstlosigkeit als eine Tugend
erkennt, hat es mit dem Mitgefühl leichter, aber es ist gewiss auch ein bisschen zu luxuriös für viele.
Darum überwiegt oft das Selbstmitleid, wohl kaum eine Fähigkeit, oft schlecht begründbar und gegeneinander gerichtet. Das
zu überwinden, wäre gut.
Ich wünsche die Mitfreude, z.B. beim heutigen
WM-Finale, wer da auch immer gewinnt. Das wird so kommen. Und ist ein bewussteres Sein als bei früheren Weltmeisterschaften, denn wer sich selbst nicht liebt, tut sich auch schwer in der Liebe der anderen.
"Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst" = "nicht mehr lieben als sich selbst", sondern "wie".
Der darin liegende Vergleich ist eine Hilfe, auch ein Stück Maßstab.
Warum schreibe ich das, wenn es doch eigentlich klar ist? Weil alles "eigentlich klar" ist. Und trotzdem entstehen Eindrücke, dass Selbstverständliches nicht gelte oder nicht funktionieren würde.
Mitfreude ist eine Tugend.
Mitfreude ist zugleich die schönste und einfachste Möglichkeit, sich im Mitgefühl und in der Nächstenliebe zu üben.
Grüße von Sven 200607