Muss Jamaika-Koalition sein?
Koalitionen standen nicht zur Wahl. Darum ist es
wirklicher Unsinn, wenn es so oft heißt, die Wähler hätten die Große
Koalition oder jetzt "Jamaika" gewollt.
Es wäre m.E. nicht weniger demokratisch, wenn sich eine Minderheitsregierung an
die Arbeit machte, dann eben mit manchem Gesetzesvorhaben scheitert.
Für mich käme keine Koalition in Betracht, die
an Atomwaffen festhält und den Atommächten keine qualifizierten Vorschläge
macht, wie die Welt atomwaffenfrei werden könnte.
Für mich käme auch keine Koalition der fortgesetzten Gifterei in der
Landwirtschaft in Betracht, denn mit dem von mir vorgeschlagenen
www.Lebensmittelabfallgesetz.de könnten Mindererträge mehr als ausgeglichen
werden.
Der Fleischkonsum müsste durch Subventionsstreichung und Teuerung runter,
weniger qualvoll für Tiere sein und die Umwelt schonend.
Schon die wenigen Beispiele zeigen, dass ich nur in die Opposition könnte, weil in zu vielen Belangen leider auf Gegenkurs zu den durch Wahlen stärker gemachten Parteien.
Solche Haltung wäre keineswegs "Politikverweigerung"; denn vernünftigen Gesetzesinitiativen darf man sich nicht aus parteipolitischen Gründen verweigern, wie wir es schon oft erlebten.
Wer dann also einer Minderheitsregierung übel mitspielt, bspw. die Wahl der Bundeskanzlerin verweigert, wäre m.E. eben schlechterer Demokrat, denn Regierungslosigkeit kann niemand wollen, auch keine Neuwahlen, von denen sich kaum andere Ergebnisse versprechen lassen. Das wäre dann sogar "destruktive Politik".
Markus S. Rabanus 2017-11-01
Zum Abbruch der Koalitionsverhandlungen 2017-11-20
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