OSHO-BEWEGUNG
Ein Rolls Royce ist für spirituelles Wachstum das Beste. (OSHO)
Ist das so? Oder wieder mal nur "anders gemeint"?
Mohan studierte Philosophie und schloss
das Studium als Magister ab. Er lehrte 9 Jahre lang Philosophie an der
Universität von Jabalpur. Nach eigenen Angaben fand er
1953 zur Erleuchtung, sammelte Schüler um sich und zog 1974 nach
Poona. |
Mohan hat sich nie zu einem
bestimmten Glauben bekannt. Die Widersprüche in den Gedanken als
"Ergänzungen", die Unverbindlichkeit als Weg zur Freiheit,
damit auch aus seinen Lehren keine Philosophie entstehen solle. Zitat: "Die Erfahrungen in den therapeutischen Gruppen und die Tanzmeditation sollen nun die blockierten Energien lockern, aufgestaute Aggressionen und Sexualität freisetzen und dadurch Selbsterfahrung und Bewusstheit ermöglichen. Der Mensch müsse sich jedoch zuerst so akzeptieren, wie er ist. Schlechtes Gewissen, Sünde und Vergebungsbedürftigkeit seien nur von der Gesellschaft aufgezwungene Vorstellungen, die überwunden werden müssten. Das "Ego" müsse zertrümmert und der Versuch aufgegeben werden, das Leben vom Kopf, von erdachten Vorstellungen ("mind") her zu führen." |
Sannyasins betreiben neben dem unmittelbaren Sektengeschäft auch gewöhnlichere Wirtschaftsbetriebe (z. B. Discos, Restaurants). Die Sektenmitglieder verstehen ihren Weg als Einweihung in die Freiheit. Allerdings führt diese Lebensweise ("ganz entspannt im Hier und Jetzt") viele in extreme Hörigkeit innerhalb der Strukturen, obgleich die Treue der Schüler nur gegenüber "Osho" den vermeintlichen Heilsweg zu radikaler Selbstverwirklichung gewährleiste. |
Wikipedia-Foto, Parade der Heilssüchtigen |
Eigene Erfahrungen: Zu Beginn der Achtziger Jahre fanden die Sannyasins besonders in West-Berlin Verbreitung. Angeblich waren es 20.000. Tatsächlich schienen sie allgegenwärtig, fielen sie mit ihren orangenen Outfits und ihren Holzperlen-Kettchen auf, an dem das Bildnis ihres bärtig-smilenden Gurus baumelte. Auch in trüben Jahreszeiten dieser damals noch recht runtergekommenen Großstadt vermochte das Orange und das "spirituelle Lächeln" die Ureinwohner zu amüsieren oder auch befremden, denn die Bhagwan-Klientel waren überwiegend aus westdeutschen Kleinstädten zugewanderte Studentengenerationen, die ihre Weltoffenheit durch den Mix aus "indischer Spiritualität" und "westlicher Freizügigkeit" zu praktizieren versuchten. Ein Freund und Nachbar von mir fand über eine Sannyasin endlich zu sexuellen Erfahrungen, die ihm, weil zu lieb und schüchtern oder zu verklemmt, bis knapp vor dem Examen vorenthalten waren. Seine Einzimmerwohnung war rasch umgebaut. Eine breite Matratze inmitten auf den Dielen und jede Menge Räucherstäbchen im Einsatz. Meine Gegenpropaganda, dass unser Engagement gegen die Mittelstreckenraketen wichtiger sei, war zwangsläufig zum Scheitern verurteilt, denn seine Erste Liebe war ihm nun wirklich attraktiver als politische Rangelei. Seine Flamme hieß eigentlich Petra, aber bestand darauf, nun mit ihrem spirituellen Namen angesprochen zu werden. Ich erinnere ihn nicht mehr, denn ich blieb hartnäckig beim "Petra", obwohl sie anbot, mich im Gegenzug "Marx" oder "Engels" zu nennen:-), aber es entsprach nicht wirklich meinem Menschenbild, die Identität wechseln zu müssen. Andererseits sollte man solche Sichtweisen auch nicht überbewerten. Ob sie heute wieder "Petra" heißt? Keine Ahnung. Und
"philosophisch"? Sektenchef Muhan trug allerlei Gedanken
zusammen, die selbstdenkenden
Menschen mit etwas Interesse für die Ideengeschichte über die
Tagesschau-Nachrichten hinaus hätten geläufig sein könnten. Die Neigung zur
Denkfaulheit und Anbetung nebst Langweiligkeit schien sich durch den Dauerkonsum von Guru-Gedanken
offenbar bequem kompensieren, in ihren ritualisierten
"Zusammenhängen" weltzuentfremden bzw. versuchen, der Welt zu
entkommen. Immerhin eröffnete sich vielen eine "andere
Realität", denn das Sektenleben hatte reichlich Programm inklusive
der Amüsements, denen sich die Sektenanhänger im vorherigen Lebensabschnitt
nicht hinreichend gestellt bzw. davon genossen hatten. Andererseits: Was
macht den Unterschied, wenn jemand glaubt, dass die Kirchen für die
Armen da seien und nicht umgekehrt die Armen für die Kirchen? Oder die
Parteien und Staaten? Immerzu laufen viele Menschen vielen falschen
Versprechen/Gurus hinterher, die es schaffen, so zu tun, als seien die
Unbill aus der Urheberschaft anderer. |
Wikipedia: Osho |
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