Politisch ?
LD = lieben Dank für die Empfehlung !
Nur hinsichtlich der Frage, wer "Antriebler" des weltfressenden Prozesses sei, mag ich die Produzenten weniger zulasten der Konsumenten entschulden, denn viele Werbung legt es nicht bloß auf Wettbewerb und Bedarfsdeckung an, sondern auf Bedarfsweckung, Verschleiß, Inflation, Verblödung zwecks Umsatz (und Einschaltquoten), final zwecks Gewinn auf Kosten anderer.
Es ist obligatorisch, derlei Schuldzuweisungen einerseits in ihrer Wechselwirkung zu untersuchen, andererseits politische Schlussfolgerungen daraus zu ziehen.
Und "politisch" wäre weniger dasjenige, was sich im Privaten tut oder individueller Vernunft überlassen wäre, sondern gesellschaftlich per Gesetzen Allgemeinverbindlichkeit erlangt, ansonsten könnten sich zu viele blöd fühlen, wenn sie öko-brav auf der Autobahn von Leuten mit 260 km/h überholt werden.
Entsprechend wird die Kritik der Politik gelten müssen, die für die Rahmensetzung des Erlaubten/Verbotenen zuständig ist.
Kann sein, dass Miosga im Hinblick auf ihre "Philosophische Praxis" dann eher zu Einzelfall-Therapiethesen neigt, die ja nicht von der Hand zu weisen sind, aber halt weniger "politisch".
Déjà-vu für mich, dass sie ihre Webseite "Verdichterin" nennt, denn in meinen revolutionär-romantischeren Freizeiten vergnügte ich mich mit Aphorismen, mit denen ich ebenfalls "verdichten" wollte ;-)
Und politisch macht es ja auch Sinn, sich in Knappheit zu üben, zumal auf weniger frequentierten Pfaden wie Pazifismus und Kosmopolitismus, wenngleich an nahen Abgründen zur Phraserie, aber vor diesem Risiko sind auch längste Texten nicht gefeit.
Liebe Grüße!
Markus S. Rabanus 20170318