Die Schweizer stimmten
gegen eine Verschlechterung der Asyl-Gesetzes, aber es war knapp. Wir dokumentieren nachstehend unsere Kampagne, die wir mit allen Werbebannern unterstützten. |
Am
24. November 2002 |
95 % der Flüchtlinge droht Abschiebung |
In der Schweiz findet auf Initiative der SVP (Schweizerische Volkspartei) ein Referendum zur Abschiebung von Flüchtlingen statt: Wer über ein sicheres Drittland einreise, soll dorthin abgeschoben werden können. Von den jährlich 17.000 bis 20.000 Asylantragstellern würden etwa 95 Prozent "ausgeschafft". Inzwischen hat das Hochkommissariat für Flüchtlinge der Vereinten Nationen (UNHCR) das bevorstehende Referendum scharf kritisiert. Der UN-Hochkommissar und ehemalige holländische Premierminister Ruud Lubbers sagte dazu: "Wenn die Schweizer dieser Initiative zustimmen, dann wird das Land seine Tore für Menschen, die vor Verfolgung oder Massakern fliehen, mehr oder weniger geschlossen haben. .... Die Anhörung von Asylbewerbern einfach wegen der Route, die sie gewählt haben, abzuweisen, ist inakzeptabel." Die SVP ihrerseits forderte den Schweizerischen Bundesrat auf, gegen Ruud Lubbers zu protestieren, da er sich mit seiner Kritik in die Souveränität der Schweiz einmische.
|
Kritik und "Einmischung" |
Die
SVP irrt und täuscht gleich mehrfach: 2. Die Gesetzesinitiative gegen die Menschlichkeit im Umgang mit Flüchtlingen schadet dem Image und damit den nationalen Interessen der Schweiz. Es ist albern widersinnig, wenn die SVP sich zugleich als Verteidigerin nationaler Souveränität aufspielt, zumal sich die internationale Kritik vor dem Referendum nicht "gegen die Schweiz" richtet, sondern gegen die Unterstützer der SVP-Initiative. 3.
Erst wenn die Schweizer tatsächlich das Recht auf Asyl faktisch
abschaffen würden, dann würde sich die internationale Kritik "gegen
die Schweiz" richten. Und es sei der SVP in das Stammhirn
ihres Demokratieverständnisses geschrieben: |
Schlussfolgerung |
Sollten die Schweizer am 24.November 2002 das Asylrecht einschränken und das berechtigte Interesse aller Staaten auf gleiche Lastentragung ignorieren, dann sollte der Warenverkehr mit diesem Land mit Strafzöllen belegt werden. Sollte die Schweiz der Auffassung sein, dass es gegenwärtig an einer gerechten Lastentragung fehlt, so soll sie mit ihrer Autorität in diese Richtung wirken, aber auf keinen Fall darf europäische Politik zulasten von Flüchtlingen gehen. Der Autor ist ein
"Fast-DAVOSER", jedenfalls so oft, so gern in diesem Land, |
ERGEBNIS:
Mit knapper Stimmenmehrheit konnte die Verschlechterung des Asylrechts verhindert werden. www.asylinitiative.challgemein zum Thema >> Asyl
allg. >> Schweiz