simpol.org ?  Nicht tragfähig.

Mir ist es interessant, weil "stets offen für Neues", zumal eigenes wenig Fortschritte macht, insb. Weiterentwicklung der UNO. 
Auch Dirks Einwand "Aktive Helfer brauchen alle" ist verständliches Argument für persönliche Schwerpunktsetzung. Und "tiefe Taschen" sind besonders begehrt, so allgemein, dass der Empörung nicht wert, aber das Hinschauen lohnt oft. Und da interessieren Biographien. 

Nun näher beschaut ( http://de.simpol.org/index.php?id=69= ) zum "Strategischen Ansatz": 

Da ist von "Einführung und Umsetzung geeigneter Maßnahmen und Regulierungen zum Wohl aller" die Rede. 

1. Diesbezüglich fallen mir zunächst militärische Großrisiken ein, deren Nicht-Realisierung tatsächlich eher bloß Glücksache war und ist. 
Und es fallen mir dazu "geeignete Regulierungen zum Wohl aller" ein, wie in www.Friedensforschung.de beschrieben, nur kommen solche Regulierungen nicht mit dem Willen aller überein, weil sie ihr politisches/wirtschaftliches Wohl aus dem Vorhandensein militärischer Selbstjustizmittel für eher gewährleistet halten.
"Zum Wohl aller" kann sich ein Kim Jong-un einfach nicht leisten und die Putins, Trumps usw. leben lieber mit den Risiken einer versagenden Abschreckungsstrategie als ohne, weil besser. 

2 Desweiteren fallen mir ökologische Großrisiken ein, denen sich je nach finanziellem Status noch ein ganzes Weilchen ausweichen lässt. Es wäre wieder nicht "Zum Wohl aller", wenn wir den Verbrennungsenergieverbrauch gerecht senken oder für ein paar Jahre den Kaviar-Verzehr aussetzen aussetzen würden. 

Somit steht schon nach zwei Themenkomplexen fest, was eigentlich jeder innenpolitischen Erfahrung entspricht: Mehr Gerechtigkeit ist auch global kein WinWinSzenario, wie es Simpol behauptet, sondern eigentlicher Hauptgrund für das Erfordernis demokratischer Entscheidungen.

Und umgekehrt betrachtet: Weil mehr Gerechtigkeit kein WinWinSzenario ist, darum widersetzen sich Privilegierte der Demokratisierung und bevorzugen Konsensprinzip, Runde Tische usw., die es folglich als teure Klein- und Großveranstaltungen längst und reichlich gibt - mehr auf Regierungsebene G7, G20, ASEAN, OECD, Klimakonferenzen usw., 
aber NGOs desgleichen, weil Globalisierung. Und oft schon glücklich über den Platz am Runden Tisch, gesegnet mit Spenden und Subventionen für auskommliches Dasein der Funktionäre. 
Aber ich will weder Regierungen noch NGOs schlechter machen als sie es sind, denn auch wähle und unterstütze vieles, weil schlimmer geht immer.

[quote]So zielt Simpol darauf ab, den Teufelskreis eines destruktiven Wettbewerbs unter den Ländern zu durchbrechen und zu ersetzen durch einen 'Tugendkreislauf' der Bekundung verbindlicher globaler Kooperationsbereitschaft. [/quote]
Okay, det kann tatsächlich jeder unterschreiben, aber was wäre eine "Bekundung verbindlicher Bereitschaft" als eidesstattliche Versicherung wert?
Wirklich nüscht. Simpol dann irgendwie weiteres Label im Wettbewerb mit anderen Labeln des Guten. Und Politiker haben da immer Bedarf, wie es im "Strategischen Ansatz" zutreffend angeschnitten wird.

1. Also im Zitat "verbindlich" durch "demokratisch" ersetzt - und es würde mehr Sinn machen. 
2. Wenn sich Politiker weltweit zu einer Demokratisierung und Stärkung der Vereinten Nationen bekennen und koordinieren würden - würde es mehr Sinn machen als "globale Kooperationsbereitschaft". 
Und allen Ernstes: Wem es an solcher Kooperationsbereitschaft fehlt, wäre ohnehin besser bloß Dorfvorsteher, denn für globales Geschäft unqualifiziert, wie sogar Trump seinen Fans eingestehen musste, was er unternehmerisch immer gewusst haben wird - nur erkennbar zu wenig vom Ganzen. Aber Kaufleute sind flexibel - und letztlich jeder bis zur Unberechenbarkeit, weshalb es für jeden Mächtigeren mächtige Gegenkontrolle brauchen würde. Das sind Probleme.

Auch weitere Thesen erscheinen mir zweifelhaft, denn so unzweifelhaft "gleichzeitiges Handeln aller Staaten" zwar nicht von Vorteil für Monaco wäre, aber allemal für manche Problemeindämmung, liegt ohne durchsetzbare Allgemeinverbindlichkeit von Mehrheitsentscheidungen genau darin die doppelte Crux, 
a) dass sich alle Staaten "gutwillig" zurücklehnen können, weil irgendwer immer dagegen ist, 
b) dass sehr wohl auch Entscheidungen einzelner Staaten viel bringen können, ob nun andere Staaten mitziehen oder nicht.

Also wiederum der Simpol-These entgegen. Und es wiederholt sich ziemlich viel in diesem recht knappen "Strategischen Ansatz". Unter "Details" setzt sich das fort. 

Lieber Dirk, was bleibt? 

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Markus S. Rabanus  20170421


Wählerfrust

"Warum ist meine Wahlstimme nichts wert?" 

Klare Antwort hätte zu lauten: "Eins geteilt durch 62 Mio. und mehr ist nicht drin."

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