Die Sklaven der Gaskammer
Das jüdische Sonderkommando in Auschwitz

TV-Dokumentation
Ein Film von Eric Friedler
Redaktion: Felix Kuballa

www.wdr.de/tv/wdr-dok/archiv/2005/050415_03.phtml

Gestern gesehen und allen zu empfehlen, denn im "Sonderkommando von Auschwitz" demonstriert sich jene Perversion durch den NS-Rassismus, die den Holocaust an den Juden von anderen Völkermorden unterscheidet.

Der Begriff "Völkermord" erweist sich für den Holocaust in zweierlei Hinsicht als unzureichend, was geradezu verharmlosende Wirkung hat:

1. Der Völkermord an den Juden war industriemäßiger Völkermord: industriemäßige Logistik der Massentötung und "Verwertung" der Opfer als Rohstoff für industrielle und landwirtschaftliche Produkte (z.B. Asche als Felddünger)

2. In dieser "Holocaust-Industrie" setzten die Nazis einen Teil ihrer Opfer als Zwangsarbeiter ein: das "Sonderkommando"


"Sonderkommando von Auschwitz":

Juden mussten Juden entkleiden, ihnen das Kommende als "Hygiene" vortäuschen, sie in die Gaskammern führen, die Türen schließen. Den Todeskampf anhören. Und nach etwa 20 Minuten die dicht an dicht stehenden Gasleichen "entkleben", rausholen, ihnen die Goldzähne, Gebisse, Prothesen, versteckten Schmuck nehmen und die Haare für die Filzproduktion scheren, die Leichen in die Verbrennungsöfen bringen oder auf Scheiterhaufen stapeln; wenn Knochen unverbrannt blieben, dann mit Stampfern zerkleinern. Juden mussten die verkoteten und blutigen Gaskammern reinigen. Für die nächsten Opfer der Judenvernichtung UND Leichenverwertung.

Tausende Menschen waren in diesem Sonderkommando zwangsverpflichtet und wurden dann selbst Opfer der Zeugenbeseitigung, ausgetauscht gegen andere. Die letzten mussten die Gaskammern zerstören, bevor Auschwitz/Birkenau "evakuiert" wurde und es mit "transportfähigen Juden" auf den Todesmarsch Richtung Deutschland ging, weil die Rote Armee anrückte.

Nur etwa 80 Zwangsarbeiter dieser Sonderkommandos überlebten. Nur wenige von ihnen sprachen. Sie waren die wichtigsten Zeugen gegen die Holocaust-Leugner, andererseits war bei vielen der Leidensdruck so groß und von Anfeindungen auch aus den Reihen der Juden begleitet, dass Traumata zum Schweigen führten. DIE ZEIT HEILT NICHT ALLE WUNDEN.

Ich bin Eric Friedler sehr dankbar für dieses Dokument der Interviews mit Überlebenden. Ich bin zutiefst den Überlebenden dankbar, dass sie zu uns sprechen, was Nazis zu verhindern suchten, weil sie wussten, dass sie Verbrecher waren.

- Sven20070129 -    >> Diskussion

weiter Infos unter www.sonderkommando-studien.de

ps: Wir sollten auf weitere Sendetermine hinweisen.

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