Stell' dir vor, es ist Friedensdemo - und ich gehe nicht hin.

Na, ganz so wäre es nicht, denn zur Demo nach München würde ich, aber die Demo am Tagungsort des G7-Gipfels meiden, weil ich es für falsch und verantwortungslos halte, den Politikern zu dicht auf den Hals zu rücken, wenn Gewaltfetischisten mit von der Partie sein werden.
 
Das ist kein seltenes Problem, denn einerseits ist es allemal gescheiter, freiwillig auf eine Friedensdemo zu gehen als zum Krieg einberufen zu werden. Aber nicht alles, wo "Friedensdemo" draufsteht, scheint geeignet, auch Friedensdemo zu werden, denn es genügt einfach nicht, "Frieden" zu fordern, ohne zugleich dafür Sorge zu tragen, dass von solcher Demonstration auch möglichst nur Friedliches ausgeht.

Der diesjährige Gipfel "G7" wird 200 Mio. EURO kosten. Vieles davon geht für die Sicherheit von Politikern drauf, gegen die prognostiziert 30.000 Menschen demonstrieren werden. Viele werden sich beschweren, dass es so teuer ist, dass der Zaun das Demonstrationsrecht verletze und sich der Staat mal wieder die zivile Maske fallen lasse, um das prestigeträchtige Event der politisch Mächtigen geschmeidig über die Bühne zu bringen. Und das mit 17.000 Polizisten. 
 
Trotzdem wird es "Übergriffe" geben, wenn Pech im Spiel ist, dann sogar Tote, doch das bekümmert offenbar auch viele Protestler nicht, denn sonst wäre klar >>> Es geht so nicht, denn niemand hat Vorteil von Konfrontation mit dem Staat außer denen, die am Zaun usw. verdienen, denn nur von der Gewalt und somit Unfriedlichkeit wird Nachricht sein und nicht vom Streit mit Argumenten.

All das weiß jeder - und trotzdem gehen Demokraten zum Sperrgebiet? 

"Aber es geht doch auch um das Grundrecht auf Demonstrationsfreiheit!" - Klar, um Freiheit geht es so oft, aber um Vernunft eben auch. Und Freiheit is nicht, dass ich alles tun müsste, wozu ich ein Recht habe. 

Ich kann den demokratischen Gipfelkritikern nur raten: 
1. Sorgt in München gemeinsam mit der Polizei für geordnete Zugangskontrollen und weist Leute zurück oder zu anderen Demos, wenn ihnen friedliches Demonstrieren zu langweilig ist. 
2. "Solidarisiert" Euch nicht unnötig mit Demonstrationen, die unweit des Gipfels nahezu notorisch zu Gewaltexzessen führen, sondern ruft vorab besser zum gänzlichen Zaun-Demo-Verzicht auf. 

Das wäre politische Courage, denn jede halbherzige Distanzierung von Gewalt kommt einer Totalvernichtung des positiven Protest-Effekts gleich, es sei denn, man wolle nur sich selbst genügen. 

Das Beste wäre, die Medien müssten berichten: "Der Sicherheitsaufwand war total übertrieben, denn die Gipfekritiker demonstrierten zwecks Gewaltvermeidung ausschließlich in München." 

Auch für die Wahrnehmung des Demonstrationsrechts braucht eine andere Kultur. - Zumindest von Demokraten würde ich das erwarten.

Markus S. Rabanus 20150520   UNFERTIG & nirgends zur Diskussion gestellt, weil unzureichend. 

 

Stell' dir vor ,,,

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