Vegetarier-Plädoyer

Zitat: "Hast Du ein Problem damit, Tiere zu essen? Warum? Weil sie Lebewesen sind? Was ist mit Pflanzen?" 

Damit kann man durchaus Probleme haben. Die einen mehr, die anderen weniger. Sogar ich ab und zu, obwohl ich gern Fleisch esse.

Beispiel: Vor Jahren orderten wir zwei Hasen, um aus ihnen die leckeren Hasenbraten zu machen, die auch unseren Buben gut schmecken.

Die Hasen waren gehäutet, aber die gehäuteten Köpfe noch dran. Dadurch sahen sie wie verkrüppelte Menschenbabys aus, die wir uns da zubereiteten. Widerlich. Es wurden die letzten Hasenbraten und schmeckten prompt überhaupt nicht.

Je emotional näher oder aber fremder einem Tiere sind, desto stärker kann die Abneigung ihrer Verspeisung sein. Dazwischen steht der Kompromiss und/oder die Rücksichtslosigkeit. Darum essen viele Leute in Europa keine Hunde, keine Pferde oder keine "ekligen Tiere".

Der Vergleich von Tieren mit Pflanzen mag manches an Stimmigkeit haben, aber zumindest wenig Stimmigkeit für das Verständnis vieler Menschen, nicht nur der Vegetarier.

Aber durchaus gibt es auch Richtungen, die nur "Nachwachsendes" essen möchten, also der Pflanzen nur Teile Regenierbares nehmen. Wie dem Schaf die Wolle und nicht das Fell.

Es sind Versuche von Menschen, die Natur zu vermenschlichen. Das scheitert an Naturgesetzen, aber Respekt habe ich vor solchem Bemühen durchaus.

Und es macht sogar Sinn, denn der Natur- und Energieaufwand z.B. für die Getreideproduktion ist weit geringer als für Rinderproduktion, und nicht selten sind es solche Menschen, die uns aufmerksam machen, was wir an Rücksichtslosigkeiten walten lassen, Tiere auf widerlichste Weise quälen und die Natur letztlich unverzeihlich dumm dezimieren und ruinieren.

Hier passt ein Bär nicht, dort passt kein Tiger, den Haien werden die Flossen amputiert, die Netze werden immer "besser" und feinmaschiger, "weil es sonst nicht mehr reicht", aber es reicht gerade dann nicht mehr, wenn zur Fortpflanzung keine ausgewachsenen Tiere bleiben. Dann ist die Tiefsee dran. Eine Frage der Zeit. Auch ein Versuch von Menschen, der an Naturgesetzen zum Scheitern verurteilt ist. Und eher noch dümmer als die vergeblichen Mühen von Vegetariern, Veganern usw.

Vielen Menschen ist bewusst, dass die Überbevölkerung durch den Menschen ein Problem ist, dass es nationalistisch, rassistisch, religionschauvinistisch ist, wenn es heißt: "Wir haben zu wenig Kinder", während Millionen von Kindern keine Eltern haben, die ihnen eine Zukunft geben könnten und das karge Leben der einen und der Wohlstand der anderen beides allmählich auf dem Raubbau an den letzten Ressourcen beruht.

Die Kehrtwende wäre notwendig: maximal ein Kind pro Erwachsener, aber im Weltmaßstab, denn die Umwelt ist begrenzt, aber ohne die politischen Grenzen.

Nur so würde die Menschheit allmählich und human auf geringere Populationsgrößen zurückfahren und reicher an Natur werden.

Grüße von Sven  20060707       

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