Screenshot WeltOnline20110210moralischerOffenbarungseid
Und weiter im Text heißt es: "Ach herrje, was hat der Westen wieder alles falsch gemacht! Wie konnten unsere Politiker es wagen, Hosni Mubarak, diesen Wolf im Schafspelz – oder Schaf im Wolfspelz? wie auch immer – wie konnten unsere Politiker es wagen, den ägyptischen Schurken dreißig Jahre zu hätscheln? Wieder ist es diese eiskalte Realpolitik, die uns zu Bütteln finsterer Mächte macht. ..."
Reaktionäre Bekennerschreiben
"In der Außenpolitik hat Moral nichts zu suchen", so titelt WELT-Online ihr Bekennerschreiben und würde doch sofort dementieren, wenn mit Beispielen nach Grenzen solcher Behauptung befragt.
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Gandalf hat geschrieben: hier noch ein artikel, der dir zeigt, wie sehr "unsere" interessen ... betroffen sind: http://www.welt.de/debatte/kommentare/a ... uchen.html
@Gandalf,
Den Artikel kannte ich schon und überlegte,
darauf Bezug zu nehmen, ohne solch opportunistisches Dummzeug aufzuwerten, als
sei die Hofierung von Despoten erforderlich, um ihnen Öl abkaufen und militärische
Zurückhaltung abtrotzen zu können.
Aber ich habe mit solchen Leuten genug Kontakt, um zu wissen, dass sie "es
ganz anders meinen" und sehr rasch die Grenze ihrer These ("In
der Außenpolitik hat Moral nichts zu suchen") eingestehen würden,
woraus zu folgern ist, dass ihnen die Moral nicht nur in der Außenpolitik
keinen Platz hat, sondern auch nicht beim Schreiben für die Zielgruppe, die
ihnen die Brötchen bezahlt.
Kurzum: Was jemand an unmoralischer Politik eingesteht, zugleich als
"alternativlos", als "Sachzwang" oder
"Realpolitik" ausgibt, als sei moralisch bessere Politik purer
Idealismus und zur Interessenwahrung ungeeignet, ist ein Idiot und/oder ein Möchtegern-Verbrecher.
So einfach ist das, während für die Politik folgendes gilt: Bessere Politik
ist schwieriger als schlechte Politik und Erfolg immer nur das, was jemand dafür
hält >> der Strolch definiert die eigenen Interessen so, als komme es auf
die Interessen anderer weniger an. Der Redliche erarbeitet sich ein Können,
etwas zu bieten, was nicht nur gern genommen wird, sondern auch Gegenleistung
beschert.
Markus Rabanus 20110210
Außenpolitik Morallexikon Dialog-Lexikon