Wären weniger Risiken, so wären weniger Ängste - und wir wären viele.
Das kann nicht wundern, denn die menschliche Neugierde ist zwar groß, aber die Skepsis gegenüber Neuem nicht minder, nicht jedes Kraut bekömmlich und nicht jeder Verheißung eines glückselig machenden Gesellschaftsmodells schien die Sonn' ohn'
Unterlass, sondern wurde vielen zur Höllenfahrt ohne Rückticket.
Die schlechten Erfahrungen der Menschheit
lehnen sich auf gegen Reformen,
- denn man liefere sich Mehrheiten aus, die uns nicht gefallen würden,
- je zentralistischer, desto bürgerferner und undemokratischer werde es
(Gegenmittel: Subsidiaritätsprinzip),
- nichts gewährleiste, dass ein Weltstaat nicht in eine Weltdiktatur
pervertiert usw.
Lasst uns die Ängste sammeln und diskutieren, welche Schlussfolgerungen aus ihnen zu ziehen sind.
Sodann gibt es selbstverständlich noch jede
Menge "Weltstaatswidrigkeiten", die es aufzulisten und zu beackern
gilt,
z.B: Politiker wie Trump und alle Nationalisten, die jedes Einmischungsrecht
anderer wie eine Kastration fürchten,
während sie andere gerne kastrieren.
Wie auch Seehofer, dem der "Austritt aus Deutschland" zuzutrauen
wäre, wenn man ihn ließe, um endlich so mächtig wie eine Merkel zu sein - und
mit Putin "auf Augenhöhe", wie kürzlich in Moskau Schauspiel war.
Nationalismus, Separatismus
usw. sind halt gewichtige Machtquellen zum Nachteil der Weltrechtsstaatlichkeit.
Aber ebenfalls dürften Weltstaatsängste daraus
sein, dass die Menschheit mit "Großen Plänen" schon häufig auf die
Nase fiel.
Und da liegt es dann eben auch an uns, wie ernst wir Ängste nehmen, wie wir es
halten mit der Genauigkeit, welche Lehren wir aus dem Scheitern von Völkerbund,
welche Lehren wir aus den Problemen der UNO und der EU ziehen. - Denn weniger
davon verdient kein Vertrauen.
Markus S. Rabanus 20170404 / 20180104