Yeziden  Volk und Religion
auch: Jeziden, Jesiden, Eziden, Esiden

Die Yeziden sind eine religiöse Minderheit der Kurden. Begriff und Geschichte der Yeziden bzw. des Yezidentums sind weitgehend ungeklärt, aber möglicherweise blickt das Yezidentum auf eine etwa 4000-jährige Geschichte zurück, weist Ähnlichkeiten zum altpersischen Zarathustrismus.

Das Yezidentum geriet zwischen anderen Religionen unter Verfolgungsdruck und zählt heute vielleicht 800.000 Anhänger (Stand 2014). Siedlungsschwerpunkte sind der Norden des Irak und Syriens, die südöstliche Türkei, etwa 60.000 Yeziden leben in Deutschland. 

Das Yezidentum betreibt keine Missionierung, denn Yezide werde man ausschließlich die Abstammung von beiderseits yezidischen Elternteilen. 
Die Verheiratung außerhalb der yezidischen Gesellschaft geht mit dem Verlust der yezidischen Religionszugehörigkeit einher.

Die Yeziden haben seit dem 11.Jahrhundert eine erbliche, kastenähnliche Gesellschaftsgliederung, die jedoch nur die religiöse Organisation betreffe und nicht dem hinduistischen Kastenwesen vergleichbar sei.. 

Die Religion der Yeziden beruht auf mündlicher Überlieferung und ist streng  monotheistisch. Im Unterschied zu uneindeutigeren Monotheismus-Modellen glauben Yeziden an einen absolut konkurrenzlosen Gott, so dass es ihnen auch kein personifiziertes Böses gibt, also keinen Teufel. Dennoch werden die Yeziden von anderen Religionen als "Teufelsanbeter" verleumdet und der Vielgötterei verdächtigt. 

msr  201408

informativ > http://de.wikipedia.org/wiki/Yeziden  und >> Yeziden-Forum (gehackt), neue Diskussion beginnen KLICK

Yezidische Selbstdarstellung > www.yezidi.org 

-----------------------------

aus einer FB-Diskussion: 

Herzlichen DANK, Frau @Schatz. Die Mühe lohnte, denn es ist eine sehr schöne Rede.

Meiner jesidischen Flüchtlingsfamilie wünsche ich, dass sie in unserem Deutschland eine neue Heimat findet, nicht angefeindet von anderen, denn sie können nicht in Irak zurück, in dem sie so viele Angehörige durch den IS, aber auch durch das Zuschauen und Wegschauen anderer Bevölkerungsteile verloren, sich als Iraker und als Menschen zu sehr verraten fühlen. Wie es auch vielen Juden nicht möglich war, im Deutschland des Verrats und der Shoa deutsch zu bleiben.

Wir müssen Menschen das Recht absprechen, Begriffe wie "Werte" in den Mund zu nehmen, wenn sie solchen Menschen und ihrem Glauben die Zugehörigkeit zu unserer Gesellschaft verweigern.

Unsere Freiheitlichkeit ist nicht daraus, dass alle zu glauben und sein haben, wie es uns mehrheitlich gewohnte Verschiedenheit hat, sondern ist ein Gesellschaftsvertrag auf Gegenseitigkeit aller Menschen in unserem Land. Wir können es nachweisen und dürfen es nicht erneut dem Verrat preisgeben.

Markus S. Rabanus  20181108 

  

Religionslexikon 

  Dialog-Lexikon    Zuletzt