zum Streit mit Jörg
 

www.Initiative-Dialog.de 

 
Jörg veröffentlichte in der TAZ vom 03.08.2001 eine bitterböse Kritik  KLICK
und  griff  im ChatForum insbesondere Sven an,  siehe unten

Heute kennt Jörg uns sicherlich besser, aber der Schaden durch seinen vielfach im Internet verbreiteten TAZ-Artikel ist bleibend und jeden Tag ein verletzendes Zeugnis gegen uns.
   

 

 

Hallo Jörg,   

die Sorge, dass Du vor einer kritischen Diskussion kneifen könntest, habe ich weniger als vor weiteren Enthüllungen unseres "marktschreierischen" Engagements.

Dein TAZ-Artikel löste bei mir einfach nur Entsetzen aus und ich empfand ihn in Gänze verantwortungslos: vom "dubiosen" Auftakt bis hin zur Schlussfrage "Was daran antifaschistisch sein soll", die ich hinsichtlich des Effekts Deiner Kritik im ersten Moment an Dich zurückgereicht hätte.

Negativer kann man uns nicht hinstellen und verkehrter nicht einschätzen.

Irrtum No.1 = die Chatregeln (siehe Datei "Kick & Mute") sind nicht erst seit Deinem Artikel in Aktion, sondern seit Monaten.

Wirkung von No.1 = ja, Du bewirkst damit tatsächlich, dass ich nervöser kickte als sonst. Denn diese Art der Kritik an uns ist seit Burks nicht neu und "pikiert" nun mal über mich als Redakteur hinaus auch Leute in der Offline-Welt, beispielsweise den R-Verlag, dessen Mitarbeiter und Geschäftspartner. 

Vorwürfe wie "Trittbrettfahrerei", "Hochstapelei" (so Burks) und "Dubiosität", "Marktschreierei" (so Fischer) sind nun mal Auszeichnungen, auf die man eher verzichten würde. Wenn dann noch vollkommen ungefährliche Nazis in der Grundstücksverwaltung anrufen und "Also doch" grölen, weil gute Journalisten glauben, "richtige" Namen veröffentlichen zu müssen, dann hefte das mal unter "Kolalateralschaden" ab.

Irrtum No.2 = "dahinter steckt Markus R..." = ihm liegt weder an solch unverdientem Ruhm noch an persönlichen Kontakten mit der Skinheadszene, in seinem Interesse, in deren Interesse, in unserem Interesse, wie Du es auch im Impressum gelesen haben wirst, aber trotz der Begründung übergehst. 

Chat und Foren sind Realisationen der Initiative-Dialog, auf deren "Dubiosität" Du die dort Engagierten selbst ansprechen solltest, ehe Du von Hintermännern in einer Grundstücksgesellschaft und dem dort leider noch nicht komplett versammelten Großkapital zu orakeln beginnst.
Mitgliedsbeiträge und Kaninchenzüchtervereinssatzung hingegen fehlen uns möglicherweise zur Seriosität, aber wir kamen bislang ohne aus, worüber allerdings zur Zeit mal wieder diskutiert wird.

Irrtum No.3 = dass Du im Chat mit einem Fensterklick zu mir aus der Verantwortung wärst, fair über die Initiative zu berichten. 
Wenn ich mir die Zeit nehme, den Chat zu moderieren, dann will ich nicht durch zu viele Fenster daran gehindert werden. Und Deine Fragestellung war von einer Allgemeinheit, wie wir sie bewusst im Chat diskutieren, gerade auch in Gegenwart von Rechtsextremisten, die übrigens nur gerne "Adolf" wären, es aber nicht sind, sondern 15 oder 18 Jahre alte Kids, mit denen Du sehr wohl noch reden solltest.  - Da brauchte es keine Heimlichkeit. Und wenn es "intimer" wird, dann ist noch immer Gelegenheit fürs Fenster.

Irrtum No.4 = wir seien ein "Aussteigerprojekt". - Das wären wir allenfalls sekundär und sind schon deshalb nicht mit der ganz anders gestellten Initiative EXIT vergleichbar, aber selbstverständlich fordern wir zum Aussteigen auf und es landen bei uns auch welche, denen wir nach Kräften helfen. Mit Umzugskosten, mit Wohnungen, Möbeln, und mit der Arbeitsbeschaffung.
Wir können nicht alles, aber wir geben uns viel Mühe und sind oft richtig, richtig am Ende.
Dennoch ist unsere WebSite keine Jammerseite, weil wir keine Jammerlappen sind. Und darauf hackst Du herum. - Ich finde es nicht fair.

Wie das Projekt entstand, was wir sind und für uns beanspruchen, das steht vor allem auf der Standard-Eröffnungsseite http://www.nazis.de/standardtitel.htm  und sollte Dir nicht entgangen sein. 
Es ist unseriös, uns falsche Maßstäbe unterzujubeln. Du konntest auch im Impressum lesen, dass hier jeder für sich redet - und was uns gemeinsam ist, das merkt man an den Beiträgen. 

So viel Gemeinsamkeiten haben wir jedoch nicht, aber darin liegt eine Menge an Attraktivität unseres Projekts begründet, in wirklichem Pluralismus von politischen Charakteren. 

Wir haben gar nicht im Sinn, etwas "Besonderes" zu sagen, sondern wollen das "Normale" zu den "verlorenen Seelen" tragen :-)), die wir eben nicht für "verloren" halten, weil es überwiegend Kinder und Heranwachsende sind. 

Irrtum No.5 = akzeptierende Jugendarbeit + Toleranz gegenüber dem Extremismus.

Wer "akzeptiert", das sind die Zuschauer,
auch wenn sie sich zwischendurch mal zu Hunderttausenden um gute Sonntagsredner versammeln. 

"Wir Deutschen" sind nicht besser geworden, als wir mal waren, als die Judensterne für jedermann sichtbar Menschen an den Leib geheftet wurden. 
Der Alltag wird auch heute noch vom Wegsehen bestimmt, sonst könnten Nazis nicht tun, was sie tun.  -  Unser Chat ist oft wie eine Straße ohne Polizei.  Du kannst zusehen, was geschieht, Du kannst vorbei gehen.  Oder helfen.

Irrtum No.6 = "marktschreierisch"

>> Wenn WIR nicht mit denen reden, mit wem reden sie dann? << 
>> Frieden macht man mit dem Feind - mit wem sonst? <<
>> Nazis sind Menschen - was sonst? <<

Ist das "marktschreierisch"?  Es ist eher banal und Londo nannte mich im Telefonat "Hilfspastor". Nun gut, trotz des blöden Beigeschmacks. Und mein beknackter Stil nervt viele, aber marktschreierisch ist etwas anderes und das kannst Du bei denen sehen, die wirklich auch nur dann schreien, wenn gerade "Markt" ist, weil ein Asylheim brennt.

Mensch Jörg, da haste Dich echt vertan und uns ganz schön geschadet.  Ich könne  versuchen, ne offizielle Gegendarstellung in die TAZ zu bringen? Ob ich damit "juristisch durchkomme" - Auweia.  
Damit hätte ich trotz Deiner Gemeinheit keine Chance, aber im Recht bist Du deshalb noch lange nicht.

Trotzdem und allemal
mit herzlichen Grüßen, die nicht nur Du nicht glaubst,
aber dennoch ernstgemeint sind,
            und    lass Dich mal im Chat blicken!

Sven Möller
Redaktion
www.Initiative-Dialog.de 
  

  zuvor hatte Jörg seine TAZ-Kritik im Chatforum ergänzt:
   
von Jörg Fischer am 4.Aug.2001 17:51


Ich finde die Entwicklung im Chat durchaus interessant - bis Donnerstag, den 2.8. konnte de facto jeder mit fast jedem Nick auftauchen und auch bei der Anwesenheit von Admins nahezu ungeniert rechtsextremistische und neofaschistische Propaganda betreiben und gegen den ganzen Reigen der Feindbilder herziehen - von Einwanderern über Andersdenkende bis zu Schwulen. In der Regel wurde dies toleriert. Was war die Folge? Der Chat hat sich faktisch zu einer Bühne von Faschisten entwickelt, darüber hinaus konnten sie den Chat missbrauchen, um mit mutmaßlich gleichgesinnten Kontakte zu knüpfen. Der Chat war so die virtuelle Fortsetzung des unsäglichen Konzepts der "akzeptierenden Sozialarbeit" mit rechtsextremen und neofaschistischen Jugendlichen - grundsätzlich etwas, was ja dem diskussionswürdigen Selbstverständnis der "Initiative Dialog" nicht widerspricht.
Am Freitag, den 3.08. erschien mein Kommentar auf der Meinungsseite der taz (die tageszeitung, www.taz.de ) und seitdem wird recht rigoros gekickt und gebannt was das Zeug hält. Sven hat offenbar diesen Kommentar von mir, in dem es um Aussteigerprojekte und dabei u.a. auch um diesen Chat, zwar gelesen - das er ihn verstanden hat bezweifle ich.
Das Problem sind doch in erster Linie nicht alleine die Nicks - von eindeutig hetzerischen abgesehen, sondern was die betreffenden Leute an faschistischer Hetze rüberbringen und das Diskussionsangebot systematisch missbrauchen. Ein Vorgang der übrigens absehbar war. Warum wird jemand, der als Nick "Stahlkreutz"" hat gekickt - obwohl er sich nicht rassistisch oder faschistisch äußert und nicht als Rechter bezeichnet werden kann? Kommt es auf den Nick an oder darauf, was die Leute von sich geben?
Jetzt kann mir vorgehalten werden, ich hätte diese Kritik bei den Verantwortlichen vor meinem Artikel u.a. in der TAZ vorbringen können. Richtig - das habe ich auch versucht, nur:
Sven hat es abgelehnt darüber in einem Privatfenster zu diskutieren. Sein abstruser Vorschlag, darüber im Hauptchat zu diskutieren kommt für mich nicht in Frage, so lange dort Faschisten sind. Ich diskutiere nicht mit Faschisten darüber, ob sie ihre Agitation betreiben dürfen oder nicht - egal ob in Medien, auf der Strasse oder eben im Internet.

Neonase ist Neonazi  und  teilt wohlwollend
die Sorgen der TAZ:  "Nazis.de  ist  schädlich"

- fragt sich eben nur für wen -

Für alle jene, deren "harte Konzepte" im Vergleich
zum DIALOG das Nachsehen haben.

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