Antikriegstag.de 2017
Kundgebung DGB
u. Kirchen
Antikriegstag am 1. September 2017
16:00 bis 18:00 am Brandenburger Tor, Berlin
Rede von Dr. Alex Rosen (IPPNW)
Die REDE von Frank Bsirske (ver.di) >> Video
Bündnis >> Neue Entspannungspolitik jetzt: Aufruf
Facebook-Diskussionen zum Antikriegstag 2017
An die LINKE.
Brot statt Bomben ist friedlich, aber nicht friedenssichernd.
Wer den Frieden sichern will, muss fordern, dass er nicht mehr auf Prinzipien
der Selbstverteidigung beruht, denn die privilegiert die Stärkeren und
Skrupelloseren, provoziert Wettrüsten und Selbstjustiz.
Wer den Frieden sichern will, muss fordern, dass es durch ein militärisch
überlegenes UNO-Gewaltmonopol geschieht und die Staaten auf polizeiliche Mittel
abrüsten.
Dann - und nur dann ist Zwang, dass internationale Konflikte mit
"friedlichen Mittel" ausgefochten werden, also demokratisch,
diplomatisch oder vor Gerichten.
Wir halten uns raus = keine Lösung.
Waffen nieder = keine Lösung.
Jedenfalls nicht für diese Welt. Es sei denn, man vertraue auf religiöse Ewiggkeit
im Jenseits oder darauf, dass sich die Machtgierigen von Gandhis anstecken
lassen.
Allenfalls für Deutschland wären die beiden Weltkriege Grund genug, sich aus
Militärischem rauszuhalten, Waffenproduktion und Waffenhandel denjenigen
Staaten zu überlassen, die Spaß daran haben und ohne die lästige Konkurrenz
"Made in Germany",
aber nicht, um hierzulande Bonbons zu verteilen, sondern statt
Bundeswehrsoldaten der UNO eine weltweite und hochtechnisierte Katastrophenwehr
anzubieten.
Doch auch solch' Konversion genügt nicht zum Frieden, wenn die Forderung
nach einem schrittweise realisierbaren UNO-Gewaltmonopol fehlt.
Man müsste nur mal die UNO-Charta lesen. Und sich fragen, warum es noch immer
keinen agilen Generalstabsausschuss gibt.
Die "Bösen Mächte" wollen es nicht, aber warum sollten sie auch,
wenn niemand sagt, dass sie es sollen?
Wären wir Kalkutta, dann wäre Brot statt Bomben vertretbar, aber wir machen
in Deutschland Politik, in einem der reichsten Länder der Welt.
Wenn die Reaktionäre "2 % fürs Militär" fordern,
dann wäre die richtigere Forderung: "Zwei Prozent für UNO, denn dort
gehört die Friedenssicherung hin."
Das wäre wahrer Pazifismus.
Und worin uns die UNO nicht gefällt, müssten Reformforderungen sein.
Friedenskampf ist sicherlich auch Sozialkampf, aber ihn darauf zu reduzieren, ist populistischer Murks, ist Instrumentalisierung für den parteipolitischen Wettbewerb ums Klientel. Aber es nimmt den Krieg nicht ernst. Und das ist unverzeihlich. - Es sei denn, man vertraue auf Sündenvergebung.
An die CDU
Wann werden wir gemeinsam für einen Frieden demonstrieren, der nicht mehr
auf Selbstverteidigung und Selbstjustiz der Nationen beruht, sondern gesichert
durch ein militärisches Gewaltmonopol der Vereinten Nationen?
Erst dann ist Zwang, dass internationale Konflikte mit friedlichen Mitteln
ausgetragen werden, ob diplomatisch, demokratisch oder vor Gericht.
Erst dann wird auch Schluss mit dem Wettrüsten sein.
All das sieht die UNO-Charta vor. Aber wir machen nichts draus.
Der Teufel lacht, wie wenige wir heute waren. Zum Antikriegstag vor dem Brandenburger Tor.
Markus S. Rabanus 20170901
www.Friedensforschung.de |