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Die Menschen scheinen an Götter zu glauben, solange wir in die Vergangenheit rückblicken können.
Warum tun sie das?  Und was sind Götter?

An dieser Stelle nur soviel: 
Ob jemand nun "glaubt" oder nicht, an wen oder was, geht niemanden an.
Allerdings geht uns das Wie an. 

So verlangen wir mit dem Grundgesetz von allen die Anerkennung der Unverletzlichkeit jedes Menschen Würde.

Die Religionen tun sich diesbezüglich in vielen Quellen schwer, aber auch der Atheismus findet selten die Sprache des Respekts gegenüber dem Glauben.

Die Stärke des Atheismus könnte darin bestehen, dass er auf kein Paradies jenseits des Jetzt und Hier vertraut, deshalb alle Energie in diese eine Welt verbaut. - Das ist die gute Seite der Medaille. 

Die andere könnte sein, dass der Atheist sich sagt: "Ich lebe nur einmal und nehme mir, soviel ich davon schaffe und ohne Rücksicht auf die anderen, denn niemand wird sein, der über mich urteilt, dass es mich scheren könnte." - Solch Atheismus wäre das Ende der Moral.

Der Mensch ist sich nicht allein verantwortlich. Und wenn der Glaube oftmals nicht genügt oder gänzlich fehlt, darum muss es Gesetze geben, für alle verbindlich und für den Einzelnen gerecht.

Nicht der Theismus oder Atheismus ist das Maß der Dinge, sondern das, wonach alle zu leben haben, um sich das Leben in Würde zu lassen.

Wer verachtet, woran Menschen glauben, 
verachtet auch immer den Menschen.

2001sven

Argumente des Humanismus

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Verachtung für den Hang zum Glauben
 

Hallo T.,

endlich mal jemand, der auf meine Provokation reagiert :-)) 

Deine Beispiele mögen zutreffend sein, aber sie rechtfertigen nicht, dass des Menschen Hang zur Gläubigkeit verachtenswert sei. 

Warum gleich verachten? 

Ich werfe vielen Religionen vor, dass sie Andersgläubige als "Ungläubige" ansehen und nicht als "Andersgläubige", denn auch darin transportiert sich Missachtung und schlussendlich Intoleranz.

Was ist denn überhaupt Religion? Doch nichts anderes als Weltanschauung inklusive Gottesvorstellung. 
Religion ist also Weltanschauung, derer es viele gibt, jeweils vom Standpunkt der Betrachtung und keine Anschauung genügt zum Begreifen der Welt.

Religion bzw. Glauben unterscheidet sich auch sonst nicht von jedem anderen Wissen, ist nicht statisch und nicht von Ewigkeit, nicht in Vergangenheit, sondern entstanden und bewegt im Kontext ihrer Zeit, militant, friedlich, tolerant, rückwärtsgewandt, progressiv. - Es gibt keine Veranlassung, den Hang zum Glauben weniger zu achten als die Suche nach dem Wissen. Jede Andersgläubigkeit muss uns zwangsläufig befremdend sein, wenn es entweder an Gleichgültigkeit oder Übung fehlt.

In meiner früher ausgeprägteren Unbescheidenheit begegnete ich Menschen wie Pfarrer Martin Niemöller und Ignatz Bubis, in der Friedensbewegung traf ich auf Hindus, Buddhisten, Muslime und Indianische. Vieles war mir fremd und all die Gläubigkeiten auch untereinander. Aber verachten konnte ich die Andersgläubigkeiten so wenig wie die Menschen, die sich ihres Glaubens spürbar "gewiss" waren und darin Sicherheit zeigten, die ihnen Weisheit erlaubte, die ich für mich nur träumen konnte. 
Und auch von Wissenschaftlern bin ich nicht weniger "Gläubigkeit" gewohnt, oft aber weniger Weisheit. 

Doch mein Vergleich hinkt, denn ich sollte nicht die modernen Dr.Mabuse mit ihren Patenten auf Gene und Leben vergleichen mit einem Niemöller, dem das Leben nicht patentierbar, wenngleich "Gottgeschenk", so immerhin keine Ware war. Und der sich darin nicht unterscheidet von anderen Religiösen, wenn sie die Religion nicht missbrauchen, aber auch das ist allen Religionen gleich, dass sie im Selbstzweck zum Verhängnis werden können wie in der Instrumentalisierung für jeden sonstigen Zweck.

Religion und/oder Wissenschaft - das nimmt sich alles nichts. Weder in der Gläubigkeit noch im Unwissen. 
Wir können nicht aus allem lernen, aber vieles lohnt. Es ist schwer, den Menschen nach seinen Beweggründen zu beurteilen, denn er kann uns darin täuschen wie sich selbst, aber "die Früchte" betrachtend gelingt das Urteil schon eher.

Du wirfst die Frage auf, wer den Erfolg humanitärer, vermeintlich christlicher Werte in Europa befördert habe, die Kirchen oder die eher religionsferne Aufklärung?

Die humanitären Werte waren sämtlich nicht neu, aber hatten nicht immer Hochkonjunktur. Ich denke, dass die religionslose Aufklärung hinsichtlich der positiven Ideale kaum mehr als kritische Distanz zur Religion wagte, wie auch umgekehrt. Gleiches vermute ich auch für sozialrevolutionäre Bewegungen in anderen Religions- bzw. Kulturkreisen mit eigenen Prägungen, die sich von unseren europäischen stark unterscheiden. Aber egal in welchem Erdteil, es geriet die Konkurrenz zwischen Religion und Ideologie zur Katastrophe, wenn sie einander mehr zumuteten als bloß kritische Distanz.

Öfter ist in meinen Stellungnahmen die Religion nur ein Unterfall der Ideologie, was ich dahin zu ändern überlege, dass beides Unterfälle zur Weltanschauung werden, was auch wieder nicht unumstritten sein dürfte, insoweit Ideologie und Weltanschauung Synonymität aufweisen - schwierige Wortklauberei 

Grüße von Sven

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