Fast Food macht süchtig wie Heroin
New Scientist Studie warnt vor Burgers, Pommes und Co

Washington DC (pte, 31. Jan 2003 16:10) - Fast Food macht Menschen süchtig. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler der Princeton Universität. Im Laborversuch entwickelten die Mäuse eine ähnliche Sucht wie Menschen, die nach Heroin süchtig sind, schreibt das renommierte Wissenschaftsmagazin New Scientist http://www.newscientist.com in seiner jüngsten Ausgabe.

Die Komponenten, die die Sucht nach dem schnellen Hamburger und den Fritten bewirken, sind der hohe Anteil an Fett und Zucker. Im Versuch mit Labormäusen reagierten diese nach einer Diät mit einer 25-prozentigen Zuckernahrung wie auf Drogenentzug, wenn die Nahrung nicht mehr den hohen Süßigkeitsanteil hatte. "Die Symptome bei den Mäusen waren Zähneklappern und Zittern. Wie bei Menschen, die an Entzug von Nikotin oder Morphin litten", so Studienleiter John Hoebel. Der hohe Fettanteil stimuliert im Hirn so genannte Opioide. Diese sind "Glücksstoffe" . Die Mischung mit dem hohen Zuckeranteil schaffe die Sucht nach weiteren Süßspeisen, so der Forscher.

Zu ähnlichen Ergebnissen kommt die Neurologin Ann Kelley von der Wisconsin Medical School. Auch sie hat in Versuchen mit Ratten Erfahrungen gesammelt. "Eine salzhaltige, süße und fette Nahrung hat die Tiere auf diese Nahrungskomponenten süchtig gemacht." Die Forscherin hat das Gehirn der Ratten mit einer synthetischen Form des natürlichen Opioids, Enkephalin, stimuliert. Darauf reagierten die Tiere mit einem sechs Mal höheren Appetit auf Fett. In längeren Versuchsreihen konnte die Wissenschaftlerin Veränderungen in der Chemie im Gehirn feststellen, ebenso wie dies bei einer längeren Anwendung von Morphinen oder Heroin passiert.

"Zucker ist in der Lage ein Wegbereiter für weitere Drogen zu sein, egal ob legale oder illegale", so der Mediziner Thomas Kroiss http://www.dr-kroiss.at zu pressetext.austria. Zucker sei ein Vitaminräuber, der darüber hinaus noch die Stimmung beeinflusst. Man müsse bedenken, dass Zucker in der Natur, in dieser Form wie wir ihn essen, nicht vorkommt und daher ein Ungleichgewicht verursacht, wenn er regelmäßig konsumiert wird, so Kroiss. "Zucker ist außerdem ein Nährboden für falsche Bakterien und Pilze", erklärt der Mediziner.

In der Zwischenzeit gibt es bereits heftige Kritiken am Forschungsergebnis. Michael Jacobson, CEO des Center For Science in the Public Interest, einer Lobby der Lebensmittelhersteller in Washington DC, kritisiert das Fehlen von Beweisen für derartige Behauptungen. Andere Forscher schließen sich den Theorien von Hoebel zwar nicht vollinhaltlich an, geben aber zumindest zu, dass Zucker die Ernährungsgewohnheiten beeinflusst. "Zucker lässt den Blutzuckerwert nach oben schnellen und dann wieder abfallen. Dadurch entsteht Heißhunger für den nächsten Snack", so Jeane Randolph von der Universität in Toronto. (Ende)

Aussender: pressetext.austria
Redakteur: Wolfgang Weitlaner

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