Verfasst am: 26.08.2004 08:32 Titel: Gemeinnutz und Eigennutz | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Gemeinnutz und Eigennutz Gemeinnutz ist ein hohes Ideal, aber die Freiheit des Einzelnen nicht minder und können ohne einander nicht sein - oder würden zum Verbrechen. Rechtsextremisten versuchen sich häufig in kollektivistischen bzw. "völkischen" Menschenbildern und Gesellschaftsmodellen, ohne sich der Konsequenz bewusst zu sein, dass der alther gebrachte Spruch "Gemeinnutz geht vor Eigennutz" nicht nur dem Eigennutz, sondern auch dem Gemeinnutz schadet.
Diese Verpflichtung steht in Artikel 20 Grundgesetz.
Wer solche Sprüche macht, den habe ich keine Lust zu ernähren:-) Also sollten wir Dir einen Freiflug in den Sudan spendieren, damit Du die Welt mal mit anderen Augen siehst.
Lies Art.3 Grundgesetz und dann sage, was Du möchtest.
Wenn Du solcher Pflicht nachkommen wolltest, dann müsstest Du zunächst mal überhaupt nachdenken, was Du quakst: 1. Ein Staat ist kein Zwangsarbeitslager, sondern hat nur solche Funktionen zu beanspruchen, die ihm von den in ihm lebenden Menschen zugedacht sind. 2. Die staatsbürgerlichen Pflichten ergeben sich aus dem Grundgesetz. Da gibt es keine "erste Staatsbürgerpflicht", sondern eine Menge Pflichten, die miteinander verwoben sind und gegenseitig beschränken. Wenn Dir das Juristische zu schwierig ist, dann überlege es Dir an dem Bild, dass Du mehrere Kinder hast mit unterschiedlichen Talenten. Als guter Papa sollten Dir alle gleich lieb sein und jedes hättest Du zu fördern, wobei sich aus Gründen der Gleichberechtigung die Förderung des einen Kindes durch die Förderungsansprüche der anderen Kinder beschränken wird, wenn Deine Förderungsmöglichkeiten beschränkt sind.
Das Nähere regeln die Gesetze. Du kennst sie offenbar nicht.
Art.14 GG Eigentum ist sozialpflichtig, Wettbewerbsrecht, ..., eher zuviele Gesetze als zu wenig.
Gegen "Knechtschaft" ist jeder. Was verstehst Du unter Zinsknechtschaft? Dass ich mir mit einer Kalaschnikow von Dir Geld holen kann, wenn ich bei Dir welches finde, mit dem ich mehr investieren kann, als ich in der Tasche habe? Oder möchtest Du Zins dafür? Oder meinst Du, dass die Leute in unserem Betrieb von mir kein Geld für ihre Arbeit haben wollen?
Erläutere mal.
Forderst Du Steuererhöhungen, Mitarbeiteraktien? - Gibt es alles schon. Die Frage ist immer, ob es mehr bewirkt, wenn man mehr davon hat. Ich schrieb Dir schon im letzten Posting, dass Du eine Genossenschaft aufmachen solltest und prüfen kannst, wie weit solche Modelle tragen. Da Du Dir allerdings den Reichtum offenbar bei anderen suchst, dürfte eine Genossenschaft von Dir und Deinesgleichen recht rasch das Zeitliche segnen.
Fordern kann man vieles. Werde genauer und beachte, dass nicht nur gefordert, sondern auch erarbeitet sein will, was man in die Vorsorge bringen kann. Die Formulierung "großzügiger Ausbau der Altersvorsorge" klingt jedoch eher so, als könnte etwas vom Himmel fallen.
Ich bin "Mittelstand". Was möchtest Du konkret für mich tun:-)
"Schärfste" Vokabeln sind meist kein Beleg für scharfen Verstand. Das zeigt sich auch an Deinen Forderungen. Randnotiz: Wer billige Mieten fordert, schafft das nicht mittels Staat oder Kommunen, denn niemand baut teurer als jemand, der die Rechnung nicht aus eigener Tasche bezahlt. Wenn die Sozialmieten oder Gemeinderäume billiger oder sogar kostenlos angeboten werden, so ist das eine nette Sache für die jeweiligen Nutzer, aber bezahlt wird es stets, nur auch wieder aus anderen Taschen bzw. mit staatlicher Verschuldung, die am unsinnigsten von solchen kritisiert wird, die sie fordern, ohne es zu merken = ganz typisch für Rechtsextremisten.
"Schärfste" Vokabeln sind kein Beleg für scharfen Verstand, sondern für Großmäuler. Hast Du Dir mal überlegt, was das Wort "Rücksichtslosigkeit" bedeutet, wenn Du so munter dafür wirbst? "Rücksichtslosigkeit" bedeutet, dass man Interessen von jemandem übergehen will. Stattdessen müsste man sie prüfen. Sehr gründlich. Aber Rechtsextremisten wollen sich mit Prüfungen nicht aufhalten und entsprechend rechtlos ging es dann auch zu in ihrem Staat zwischen 33 und 45.
Du weißt ganz sicher nicht, welche Bedeutung das "römische Recht" im deutschen Recht spielt. Ich werde es bei Gelegenheit mal knapp auf der Webseite darstellen. Aber auch bis dahin brauchen wir uns nicht mit solch Dummblökerei abzufinden, denn begründen muss immer derjenige, der vorträgt. Nun versuche Dich mal darin: Was ist für Dich das "römische Recht"? "Römisches Recht" hört sich so "fies fremd" an, stimmt's?:-) "Grammatik" und "Algebra" übrigens auch, aber versuche besser nicht, ohne auszukommen. Dazu kläre auch, was Du unter Materialismus verstehst, denn Deine Forderungen sind so materialistisch, dass Deinen Idealen nur Alibifunktion bleibt, die aber Überprüfung nicht standhalten, denn Ideale verkehren sich ins Gegenteil dessen, was Du an Wünschen hast, wenn Du sie nicht in Verhältnis zu setzen verstehst mit anderen Idealen. Ein Ideal ist wie Salz und Pfeffer in der Mahlzeit. Es kann bessern, aber ein Teller voll Salz oder Pfeffer bekommt als Mahlzeit nicht.
Du selbst bist mir Beispiel dafür, dass im Bildungswesen vieles zu lasch ist. Zwar waren die Lehrbücher und Lehrangebote noch nie so gut wie heute, was ich daran sehen kann, dass ich Schulbücher vieler Generationen habe, aber hinsichtlich des Relevanten entstand Unübersichtlichkeit und daraus Überforderung, deren Folge wiederum die angesprochene Laschheit ist, weil sich ansonsten Kids wie Du aus den Fenstern stürzen könnten - und das wollen wir schließlich nicht.
Auch das ist Gesetz und reicht mit Sicherheit zum Zweck aus.
Ich bin geneigt, Dir Fotos aus meiner Sportlerzeit zu zeigen, aber ich lasse es mal mit dem Rat bewenden, dass Du gleich den PC ausschaltest und um den Häuserblock läufst >> Körperertüchtigung Nimm Dir die Zeit und nimm die Zeiten. Tag für Tag und nächste Woche schaust Du, ob Du Dich verbessert hast. Auch in einen Verein solltest Du gehen. Zwingen werde ich Dich allerdings nicht, denn die Qualität einer Gesellschaft hängt nicht von der Anzahl ihrer Sporthelden ab, sondern von Strukturen, in denen die Freiheit gewahrt ist und anspornt zur Produktivität und Sozialität. - Das Fordern allein ist den Säuglingen, Kindern und Jugendlichen vorbehalten und eher natürlich. Deshalb quält Dich mein Verständnis für Deine jugendliche Dummheit so sehr.
Solche Gesetze gibt es, denn alle Freiheit hat dort ihre Grenzen, wo sie zum Nachteil anderer missbraucht wird. Deshalb haben Rechtsextremisten so oft Pech damit und müssen bestraft werden.
Wieder versuchst Du Dich mit einem "Lieblingskind" und benachteiligst dadurch die anderen, denn die Freiheit des Einzelnen steht dem Gemeinnutz absolut gleich, ansonsten wäre der Gemeinnutz kein Gemeinnutz, sondern gemein:-), nämlich Gemeinunfreiheit. Du lässt Dich offenbar mit Sprüchen verblöden, mit denen sich schon lange vor Kaisers Zeiten die Menschen in kollektive Abgründe peitschen ließen. Es ist ein Knecht- und Untertanenbewusstsein, das den Menschen nicht ziert, sondern Schandmal ist. Wenn ich oben schrieb, dass ich Verständnis für solche Jugendlichen habe, dann nimm das ruhig ernst und mir liegt nicht daran, Dich zu ärgern, sondern Dich frei von mir und jedem zu machen, damit Du in Freiwilligkeiten die bessere Moral und Pflichtenordnung finden kannst. Deshalb Klartext gegen alle totalitaristischen Dogmen: 1. Gemeinnutz und Eigennutz sind sich im Werte gleich. 2. Gemeinnutz und Eigennutz resultieren auseinander. Wer davon ein Prinzip über das andere stellt, schadet deshalb auch dem bevorzugten Prinzip. 3. Um diese Gleichheit darf es pendeln, damit Gesellschaft und Mensch nicht erstarren. Das diskutiere mit Deinen Freunden. Und versuche Dich ruhig mit Genossenschaften. Ich schwärmte immer für Genossenschaften, aber es hängt vom Geschäftsgegenstand ab, ob man etwas allein tun kann, dann ist jeder Verein Verschwendung. Wenn man etwas alleine nicht schafft, dann fragt sich noch, welche Art des Vereins es braucht. Manchmal ist ein Verein besser, in dem die anderen gleichwertig mitbestimmen, was aber ein Höchstmaß an gleichen Zielen und gleicher Verantwortung voraussetzt, weshalb oftmals ein "Verein" besser ist, in denen die Mitarbeit erkauft ist. Dann genügt es für die Mitarbeiter, dass sie durch Arbeitsrecht Schutz gegen unternehmerische Willkür bekommen. Aber wieder gilt: Das Arbeitsrecht muss beide Seiten schützen, ansonsten geht beiden Seiten vom Gesollten verloren. - Und mehr ist oft weniger. Rechtsextremismus macht also neben allem anderen auch die beiden folgenden Fehler: Entweder vermutet er Mängel, die keine sind oder er will die Krankheit besiegen, indem er den Patienten umbringt. Grüße von Sven |