Johann Wadephul (CDU)
Als Bundesaußenminister der von Friedrich Merz geführten CDU-CSU-SPD-Regierung seit 2025 macht Wadephul einiges richtig, einiges weniger richtig, in Summe besser als befürchtet..
Positiv seine Solidarität mit der von Putin
überfallenen Ukraine,
Positiv seine Solidarität mit syrischen Kriegsflüchtlingen, die er nicht ohne
zumutbare Perspektive in das zerstörte Land zurückgeschickt sehen will.
Positiv auch vieles andere.
"Weniger richtig" einige seiner
Äußerungen zum Gaza-Krieg, denn es geht nicht nur darum, ob Israel die
Palästinenser-Gebiete dauerhaft besetzen "kann", sondern ums
"Dürfen". Und Israel darf es nach Völkerrecht eben nicht, wie auch
Wadephul ganz sicher weiß.
Womöglich ließ er es an solcher Klarheit fehlen, weil sich Netanjahus
nationalistische Regierung nicht um das "Dürfen" schert, sondern
bloßes "Können" zählt. - Es gehört gerade deshalb gesagt.
Und es geht auch nicht nur um "Besatzung", sondern mit den
Golanhöhen, mit Ostjerusalem und jeder israelischen Siedlung auf
Palästinenser-Gebiet auch um völkerrechtswidrige Landnahme, die immerzu
fortgesetzt wird, wenn nicht durch internationalen Druck gestoppt, denn Israels
Opposition gegen die Annexionen ist einfach zu schwach - seit Rabins
Ermordung.
Deutsche Staatsräson darf nicht am Völkerrecht vorbei. Deshalb ist meine
Israel-Solidarität nicht "bedingungslos" & auch nicht
"grenzenlos", wie es für jede Solidarität zu gelten hat.
Zum Stichwort "Staatsräson" heißt es
bei Wikipedia u.a. >> Im Oktober 2025 verwies Bundeskanzler
Friedrich Merz darauf, dass es keine bedingungslose Unterstützung für eine
Regierung geben könne; zudem habe man Staatsräson "in der Regel für das
eigene Land und nicht für andere". << Da hat er
recht.
Markus S. Rabanus
20251112 >> NahostFriedensplan
von 2003
Außenpolitik Staatsräson Solidarität Völkerrecht