Katholizismus und Homosexualität

Im RBB-Talk äußerte Berlins Erzbischof Woelki, dass er Homosexuelle nicht verurteile, aber als unvereinbar mit der "Schöpfungsordnung" sehe: "Wir haben natürlich als Christen, als katholische Christen ein besonderes Ideal und das ist das Ideal eben der Beziehung einer Ehe zwischen Mann und Frau, die offen ist auch mit Blick auf das Kind. Und das ist das, wofür wir vor allen Dingen eintreten und wofür wir stehen."

RBB-Talker Jörg Thadeusz fragte leider nicht, wann sich der Erzbischof solch Ideal auch persönlich gelten zu lassen gedenkt und das Zölibat zwar "nicht verurteilt", aber als Verstoß gegen die "Schöpfungsordnung" disqualifiziert.

Dem Erzbischof blieb erspart, seinen Standpunkt biblisch exakter darzulegen, dass Mann und Frau einander zu ergänzen habe, so sei die Natur, da sonst die Menschheit aussterbe.

Gewiss ist die Schar der im Zölibat lebenden Priester kleiner als die Schar der Homosexuellen, aber ich glaube dem Erzbischof nicht, dass ihm die Homosexualität tatsächlich verdächtigt ist, den Fortbestand der Menschheit auch nur annähernd zu gefährden. 

Die Natur kennt man inzwischen durchaus anders, als Grzimek sie dem Erzbischof in Kindertagen gezeigt haben mag. So viel Säugegetier, Fische und Vögel, die es ganz munter gleichgeschlechtlich treiben, ohne daran auszusterben, sondern am "Mehret Euch" des Menschen, wie es eben auch durch Theologen und andere Ideologen gepredigt wird, um sich die eigenen "Herden" zu mehren.

Markus Rabanus20120111

Katholische Kirche    Homosexualität     Dialog-Lexikon