Homosexualität

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Homosexualität fordert wie kaum eine andere gesellschaftliche Erscheinung bei Faschos aggressive Intoleranz heraus. Das fand im Nationalsozialismus seinen mörderischen Höhepunkt, als versucht wurde, Homosexuelle systematisch ausrotten zu können, zu müssen.

Homosexuellenfeindlichkeit ist allerdings keine spezifisch faschistische Haltung, sondern eher umgekehrt lässt sich feststellen, dass auch zu diesem Thema der Faschismus nur wieder die extremistische und brutalste Ausprägung von in der Gesellschaft vorhandenen Vorurteilen ist.  Viele Ideologien und Religionen verleumden die Homosexualität als "nicht  bestimmungsgemäß", "unnatürlich", "anormal", "pervers".  Und all diese Homosexuellenhasser verleugnen die Homosexuellen in den eigenen Reihen.

1. Vorurteil:  Homosexualität sei nicht bestimmungsgemäß

Viele sind sich der Komik dieses Vorurteils nicht bewusst, denn es läuft darauf hinaus, dass nicht der Mensch "bestimmt", wo es bei ihm mit der Sexualität lang geht, sondern umgekehrt. 

Mit Ausnahme von Kurti dürfte sich wohl jeder eingestehen, dass die sexuelle Lust meist überhaupt nichts mit dem "Fortpflanzungswillen" zu tun hat, sondern schlicht auf Befriedigung aus ist.
Kurti sagt: "Ja, aber der tiefere Sinn besteht in der Fortpflanzung!" 
Nun sollte man nicht immer gegen "tiefere Sinne" streiten, aber die Neigung des Menschen zu "höheren Sinnen" führte dazu, dass er beispielsweise Marzipan nascht, obwohl ihn auch die Tüte Weizenmehl satt machen würde.
Wie also kommt Kurti zu seiner auf die Fortpflanzung reduzierten Sichtweise? Er begriff irgendwann im Alter zwischen vier und siebzehn, dass die Kinder nicht vom Klapperstorch gebracht werden, sondern eine Folge des geschlechtlichen Zusammenwirkens von Mann und Frau ist.  So kommt es, dass Kurti die "Folge" für den "Zweck" bzw. für die "Bestimmung" hält. 

Und man sagte Kurti, dass für dieses Zusammenwirken weitere Voraussetzungen erfüllt sein müssten, denn immerhin sollte man dann auch in der Lage und des Willens sein, für die Folgen einzustehen: das Kind ernähren können, zuvor einen Beruf erlernt haben usw. - 
Also braucht es sehr viel Bedachts und sehr viel Vorbereitung, um miteinander zu tun, wozu man "Lust" verspürt.  Und wer das alles nicht bedenkt, sondern skrupellos pöppelt, der sei verantwortungslos und ein Sünder.  
Tja, vieles von dieser Erziehung machte über Jahrtausende Sinn, aber  stimmte doch nur, wenn die Menschen es nicht verstanden, ungewollte Schwangerschaften zu vermeiden.  Aber "sicher ist sicher" und die sicherste Art der Verhütung war stets: KEIN Sex.

Heute jedoch ist die Schwangerschaftsverhütung um vieles leichter als noch vor wenigen Jahrzehnten: Pille, Spirale, Kondome statt der unbequemen Schweineblase. 

Nun hält Kurti den Kindersegen aber für "das Größte überhaupt!", wofür immerhin spricht, dass er und wir ansonsten gar nicht existieren würden. Glücklicherweise denken nicht alle so wie Kurti, ansonsten wäre die Überbevölkerung durch nichts zu stoppen und so ganz konsequent gehen viele Kurtis dann leider auch nicht mit dem "Größten" um, ansonsten dürfte es nicht so viele Kriege geben und "geborenes Leben" vernichten, das vorher nicht verhütet wurde, aber das ist ein anderes Thema.

Kurti muss also noch lernen:  Sex ist zwar "Voraussetzung" für den Kindersegen (wenn man mal von künstlicher Befruchtung absieht), aber "Voraussetzungen" haben zunächst mal allenfalls "Folgen" und ob die "Folgen" zugleich dem "Zweck" entsprechen, das ist Angelegenheit des Menschen. 

Also lautet das Fazit:  "Bestimmungsgemäßer Sex" ist, was der Mensch mit seinem Tun bezweckt und nicht umgekehrt, dass sich der Mensch willenlos von seinen vielen Möglichkeiten auf einen einzigen "Zweck" reduzieren lässt.  Die Lustbefriedigung ist der Grund, weshalb sich Halbwüchsigen das Onanieren und die vielen üblen Witze so schlecht verbieten lassen, aber man sollte man es ihnen eben nicht als "Übel" anlasten und folglich auch nicht verbieten wollen.

Wenn sich Kurti nur zum Zwecke der Fortpflanzung zum Sex bestimmen lässt, so ist das "sein gutes Recht", aber zweimal im Leben ist anderen Menschen eben zu wenig  und sie haben das Recht, "es" so oft zu tun, wie sie es wollen/können, auch ohne Kinderwunsch. Und das geht den Kurti gar nichts an.  Dann versteht er auch leichter, dass es das "gute Recht" von Heribert und Kunibert ist, wenn sie ohne jede Aussicht auf Kinderglück gemeinsamer Sexlust folgen. - Das alles geht den Kurti gar nichts an - auch wenn er zu dumm ist und das nie verstehen kann.

2. Vorurteil:  Homosexualität sei nicht natürlich

Dieses Vorurteil lässt sich aus naturwissenschaftlicher Sicht ganz schnell widerlegen, denn "natürlich ist, was in der Natur vorkommt" und die gleichgeschlechtliche Sexualität kommt in der Natur des Menschen so häufig vor wie bei Löwen, Vögeln, Fischen. Je genauer jemand die Natur kennt, desto mehr kann er davon beobachten. Also ist es natürlich. Und wieder macht es auch Sinn, denn die Lebewesen reagieren damit ihre überschüssige Lust ab und haben Spaß daran.

3. Vorurteil:  Homosexualität sei eine Krankheit

"Krankheiten" sind Leiden, deren Heilung man bräuchte.  Aber homosexuelle Frauen und Männer haben  an ihrer Sexualität nicht weniger Freude als die heterosexuellen Menschen und wollen sich davon so wenig "heilen" lassen wie sich Heteros kastrieren lassen würden. Wer glaubt, jemanden um eine Lust "heilen" zu müssen, die niemandem schadet, sondern die darin einigen Menschen beglückt, will sich in schlimmster Weise gegen den Menschen vergehen.  
"Krank" ist eher derjenige, der seine sexuelle Neigung nicht erkennt oder unterdrücken muss.
"Krank" ist eine Gesellschaft, die Sexualität zu unterdrücken versucht. 

4. Vorurteil:  Homosexualität sei nicht normal

Der Begriff "Normal" ist die Lieblingsvokabel von Konformisten und findet  seine Brisanz im Gegenbegriff, denn spricht man von "Anormalität" oder "Abnormität", so wird daraus schnell eine Abwertung.
Spräche man von "selten", so wäre das Vorurteil ohne negatives Beiwerk. 

Aber stimmt es überhaupt, dass Homosexualität "nicht normal" sei?  Immerhin ist das Vorurteil noch immer so wirksam und diskriminierend, dass sich viele Homosexuelle nicht als solche zeigen und dadurch die  wahren Prozentzahlen nur schwer zu schätzen sind. 
Und ab wie viel Prozent wäre etwas "normal"? 
Wirklich blonde Menschen gibt es nur in geringer Zahl und trotzdem werden sie als "normal" angesehen, denn sie sind "normal" innerhalb dessen, was häufig genug vorkommt, um nicht zu sehr zu verblüffen. Hingegen würde man Albinos aus Gründen ihrer Seltenheit für "anormal" halten, aber auch sie sind "natürlich", denn auch sie finden sich überall in der Natur.

Den Begriff des "Normalen" sollte man nur in seinem wirklichen Wortsinn nutzen, wofür er taugt: 
Normal ist, was den Normen genügt.  Mehr nicht. 
Homosexualität verstößt so wenig gegen Normen zivilisierter Gesellschaften wie blondes Haar. Wenn Homosexualität dennoch in manchen Staaten gegen Normen verstößt, dann liegt das nicht an der Homosexualität, sondern an den Gesetzen, von denen sich unaufgeklärte Staaten noch nicht befreit haben.

Und auch viele Religionen sind "unaufgeklärt", wenn sie beispielsweise Empfängnisverhütungsverbote aussprechen, wenn sie die Homosexualität verdammen, wenn sie sogar die Sexualität selbst in übles Licht stellen.  In all diesen Fällen verstößt Religion gegen fundamentale Menschenrechte, verstößt gegen das Recht des Menschen auf Selbstbestimmung, wozu untrennbar eben auch die sexuelle Selbstbestimmung gehört.

Fazit wie in allen Fragen der Freiheit:  
Niemand mische sich ein, worin sich Menschen einig sind ohne anderen zu schaden.

sven/200103/200307 

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