Mohammed-Karikaturen | |
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Eine
dänische Zeitung präsentiert Mohammed-Karikaturen, von denen eine
Karikatur den Propheten mit einem Bombenturban zeigt. Ich halte solche Karikaturen für verantwortungslos, denn die Zeiten sind zu angespannt für schlechten Humor. Andererseits bestätigen die Reaktionen von Extremisten, die nun mit Gewalt drohen, dass die Karikaturen zumindest auf solche Extremisten zutreffen, die ihre Gewalt aus dem Islam rechtfertigen wollen. Gewalt wegen Karikaturen? Ein Bilder- oder Kritikverbot zum Schutze von Mohammed? Davon weiß ich nichts aus dem Koran, denn der Prophet Mohammed erklärte sich selbst nie zum Gott, wie es nun offenbar religiöse Fanatiker tun. Außerdem würde der Glaube zum Zwang, zum Verbrechen an Andersgläubigen, wenn Glaubensgebote auch von Andersgläubigen befolgt werden müssten. Beschaut man sich die religiösen Eiferer in den Fernsehbildern z.B. aus den palästinensischen Gebieten, so werden darunter die selben Leute sein, die nach dem Abzug der israelischen Besatzungssiedler jüdische Gotteshäuser verwüsteten, also in äußerster Weise "respektlos" mit Glaubenssymbolen umgingen und nicht glaubwürdig sind, wenn ausgerechnet Synagogen-Zerstörer "Respekt" vor Religiösem fordern. Abbruch diplomatischer Beziehungen? Saudi-Arabien, Kuwait, Libyen und Syrien beriefen die Botschafter aus Dänemark ab, fordern von europäischen Regierungen Entschuldigungen für die Karikaturen, als gäbe es keine Pressefreiheit und als sei es gehe es nicht um die Glaubensfreiheit, also das Recht eines jeden Menschen, auch Religionen zu kritisieren. Sind die Regierungen von Saudi Arabien, Kuwait, Libyen und Syrien so fanatisch religiös, dass sie ihre Glaubensgebote weltweit verordnen möchten? Wahrscheinlicher ist, dass diese Regierungen den Gläubigen in ihrem Land imponieren möchten. Und auch den Extremisten. Aber noch nie in der Geschichte hat sich bewährt, den inneren Frieden dadurch erreichen zu wollen, dass man äußere Feindschaften fördert. Darum sollten diese Regierungen den innergesellschaftlichen und internationalen Dialog eher intensivieren, anstatt innenpolitisch populistisch zu werden und diplomatische Beziehungen zu demontieren. Friedliche Proteste wegen der Karikaturen? Der Zentralrat der Muslime in Deutschland widerspricht zurecht den Gewaltdrohungen von Extremisten und ruft stattdessen zu friedlichen Protesten auf. Ich begrüße diese Politik des Zentralrats und bin zugleich gespannt, wie die Forderungen lauten werden. Grüße von Sven 20060203 >> ABSTIMMUNG und DISKUSSION |
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