Obama-Trump-Vergleiche
Zum Vorwurf, Obama habe mehr Flüchtlinge abgeschoben als Trump:
a) Es fehlen Angaben, welche Zeitspannen verglichen werden. Abschiebung ist auch
in den USA ein rechtsförmiges und langwieriges Verfahren, so dass Obamas zwei
Amtsperioden mit Trumps Einjährigkeit ins Verhältnis zu rechnen wäre, um
obigen Vorwurf zu substantiieren. Es sei denn, es käme nicht auf Genauigkeit
an, weil entweder jegliche Abschiebung abzulehnen sei oder Trumps Abschiebeplan
verharmlost werden soll.
b) Mir ist es nicht möglich, hinter die Kulissen zu schauen, welche
Personengruppen zu Obamas Zeiten abgeschoben wurden, während es bei Trumps
Abschiebungen ausdrücklich Zehntausende, Hunderttausende geht, die in den USA
längst integriert sind oder gar aufwuchsen.
Desweiteren könnte ich mir vorstellen, dass sich mit Trumps Machtantritt weniger Lateinamerikaner eine Perspektive in den USA erhoffen, zumal es viele Berichte über private "Grenzschützer" gibt, die aus nationalistischer, rassistischer Abenteuerlust und schwer bewaffnet auf Menschenjagd gehen.
Im Rückblick auf die Obama.-Zeit kann ich nur sagen:
1. Mir bleibt es eine Freude, dass es ein Schwarzer schaffte, überhaupt
US-Präsident zu werden.
2. Wie klein die innenpolitischen Spielräume von Obama waren, kann nur
ignorieren, wer die Verhältnisse in den USA nicht kennt.
3. Auch vom Ausland bekam er keinerlei Unterstützung, ob nun Guantanamo oder
die Atomwaffenabrüstung betreffend.
- Russlands Politik war mehr als "kontraproduktiv",
- die deutsche Politik ideenlos und ebenfalls kontraproduktiv.
Hauptfehler Obamas und aller halbwegs vernünftigen Politiker ist, dass sie ebenso halbwegs unvernünftig unterwegs sind - und vollends vernunftlos, was die Weitsicht anbelangt, denn dass bspw. die Atomwaffen in die Hände auch eines Trump fallen könnten, haben die "Etablierten" mal einfach nie auf dem Schirm, wenn sie ihre eigenen "Möglichkeiten" erweitern.
Markus S. Rabanus 2018-01-24