Talmud-Diskussion Thema ERGÄNZEN |
von Nolde
am 6.Aug.2001 16:04 Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte. Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen. Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten. Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter. Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal. (Talmud) |
Sven nachbetrachtend: Nolde beginnt hier ganz zahm mit
einem netten, mahnenden "Zitat". Aha, das wollte er uns
sagen: Wir sind ein "Wirtsvolk" und "die
Juden" sind dann sicherlich so eine Art "Schmarotzer"
... Hinterher ist man schlauer. Auch ich habe seine
"Einschmeichelei" zuerst für bare Münze genommen. Wer das Judentum darin einer "Besonderheit" beschuldigt, will Antisemitismus verbreiten. Grüße von Sven |
von SBF am
7.Aug.2001 17:20 Da wird also aus dem Talmud zitiert, sehr interessant. Welch große Weisheiten dieses Buch noch besitzt, werde ich mal in einer kleinen Auswahl darbieten: "Wenn ein Nichtjude ... Anmerkung der Redaktion: Und dann bringt SBF eine lange Reihe von "Zitaten", allerdings entstammen sie nicht dem Talmud, sondern rechtsextremistischer Dichtung. SBF meint abschließend: "Ich werde dies nicht weiter kommentieren, nur soviel sei gesagt, das es heute immer noch Talmudschulen gibt, in der solche Äußerungen gelehrt werden." Recht so, SBF, die Rechtsextremisten sollte sich nicht auch noch selbst kommentieren. Grüße von Sven |
von Londo
Mollari am 8.Aug.2001 00:47 "Lieber" SBF (für welchen Nazischeiß steht dieses Kürzel eigentlich?), erst einmal finde ich es einen Skandal, dass die Redakteure Deine dreckigen Lügen kommentarlos hier posten, zum anderen möchte ich diejenigen, die das hier lesen, auf meinen Eintrag zu diesem Thema im Lexikonforum verweisen. Grußlos Londo Mollari |
von Robert
Redaktion am 8.Aug.2001 00:59 lieber londo ich habe dieses gebracht weil ich auf dein Posting bzw. deine und Noldes Stellungnahmen dazu gehofft habe, da ich mich selber mit dem Talmud nicht so gut auskenne. was ich allerdings dazu sagen möchte ist das der Talmud wie auch die Bibel oder der Koran eine Sammlung diverser Weisheiten aus verschiedenen Epochen sind und teilweise nicht mehr aktuell sind. es wird allerdings sich nicht die Mühe gemacht dies zu überarbeiten. man darf daher nicht alles auf die Goldwaage legen, was in diesen Büchern steht oft haben die zusammenhangslos gebrachten Zitate einen ganz anderen Kontext. Außerdem sbf war sinn des Postings Noldes diesen Spruch aus dem Talmud zu liefern um ihn als Anregung zu bringen und niiht den Talmud zu verherrlichen oder eine Diskussion über ihn zu entfachen ich würde mich mehr freuen wenn du in deinen Antwortpostings zu dem Spruch Stellung nimmst, welcher meines Erachtens sehr gut ist, nicht zu irgendwelchen anderen aus dem Talmud. bis dann Robert |
von SBF am
8.Aug.2001 01:56
Nicht ganz so aufgeregt, lieber Herr Moralli (aus was für einen Kulturkreis
kommt der Name denn?) |
von Londo
Mollari am 8.Aug.2001 09:48 |
von Nolde
am 8.Aug.2001 09:58 Hallo Robert, zur Aktualität des Talmud: Aufgrund des Beschlusses der 2. Großen Ferienkammer des Landgerichts Berlin vom 20. August 1957 erstellte der Univ. Prof. Dr. phil. Hermann Wirth Roeper Bosch ein Gutachten, in dem folgendes gesagt wird: "Frage A: Wird die jüdische Jugend noch heute nach der Thora und dem Gesetzbuch Schulchan Aruch geschult? Antwort: Die jüdische Jugend, im besonderen die Jugend orthodox-jüdischer Eltern, wird auch heute, nach Errichtung des Staates Israel, wie vordem und zu allen Zeiten, nach der Thora, dem Talmud und dem Auszug aus dem Talmud und den Erklärungen zu ihm, dem Schulchan Aruch, geschult. Im Staate Israel ist die Bibel, d. i. das Alte Testament, enthaltend die Thora ... Hauptunterrichtungsgegenstand in allen Grundschulen, als der religiöse, literarische und kulturelle Hintergrund der jüdischen Renaissance. In den Oberschulen ist dieses `Alte Testament` Gegenstand einer schriftlichen und mündlichen Abschlußprüfung für alle Schüler. Die Abiturienten der Abteilung für Künste und Sprachen werden einer besonderen Prüfung in Literatur und Geschichte des Talmud unterzogen ..." Die jüdische Wochenschau, Buenos Aires XVIII (1509), 1957, S. 3, stellte fest: "Es ist nun die Kontinuität jener Ideologie der Thora, der Propheten, der Schriften, über Mischna, Talmud und Schulchan Aruch, die das Judentum der Diaspora stets in zwangsläufigen Konflikt mit seinen Wirtsvölkern brachte, dass alle antijüdische Reaktion der Wirtsvölker, geistiger, kulturpolitischer Art, stets ihre Ursache haben in jener Überheblichkeit der jüdischen Ideologie, ein von Gott angeblich auserwähltes Volk zu sein, ein Volk, das sich streng gegen die Gojim, die nichtjüdischen Wirtsvölker absonderte und abschloß und ihnen gegenüber jene talmudisch-kasuistische Doppelmoral betätigte, die von jeher Entrüstung und Abwehr dieser Wirtsvölker hervorrief ..." Die Zitate von SBF liegen auch mir vor, hier sollte Londo den Ball flach halten. Lediglich die Quellangabe wurde vergessen. Nur ist es nicht nur ein Irrtum anzunehmen, der Talmud würde immer mal wieder überarbeitet oder eben nicht, wie du schreibst, sondern auch davon auszugehen, dass alle Juden so eigensinnig denken und ihr Leben so talmudtreu gestalten. Es gibt durchaus Juden, die normal denken können, sie wissen, dass dieses ewige Trachten nach Vorrechten und Auserwähltheit nicht berechtigt ist und zu Konflikten führen muß. Ben Chaim schreibt in `Juda erwache`, Zürich, 1938, Seite 14: "Wahrheit ist aber, dass jeder von uns sich besser dünkt als der andere und daher mit allen Mitteln und unter allen Umständen sich eine bessere Position zu verschaffen trachtet. Denn er ist ja schließlich auserwählt, diese Idiotie hat er schließlich mit der Muttermilch eingesogen! Eine solche Einstellung ist nicht nur unsittlich, sondern geradezu verbrecherisch und umso tragischer, als wir uns dessen gar nicht bewußt werden, was wir damit anrichten. Unsere Beziehung zum Leben ermangelt also derjenigen sittlichen Basis, wie sie im Zusammenleben der Menschen und Völker erstes Gebot ist, nähmlich der Gerechtigkeit, der gerechten Beziehung zu sich selbst und den anderen. Unser Glaube an Auserwähltheit ist gleichzeitig auch der Glaube an unser Bessersein als unsere Mitmenschen, und das ist eine schreiende Ungerechtigkeit und eine dauernde Herausforderung und blutige Beleidigung für die anderen." Mir liegen noch viele jüdische Selbstzeugnisse vor, die den Auserwähltheitswahn ablehnen, die Verachtung der Nichtjuden, die man beherrschen müsse. Und das sind Selbstzeugnisse, die einen hoffen lassen. Schon vor dem 2. Weltkrieg schlossen sich Juden in Paris zu der `Kna`anim-Bewegung` zusammen, die an die vormosaische Zeit anknüpfen wollte und ihr Volk vor allem von dem `Fluch der Wahnsinns-Ideologie` zu bereien, wurden aber in Israel aufs heftigste bekämft und praktisch aus dem Lande geekelt. Sie wanderten später nach Südamerika aus. Verweisen kann man auf die Talmud-Übersetzung des Ungarn Luzsenszky, die 1926 von Gericht in Budapest als korrekt anerkannt wurde. Auserwähltheitswahn gibt es auch in anderen Völkern oder Religionen. So sehen sich Nationalsozialisten als Speerspitze des Kampfes des "nordischen Menschen" um die Weltherrschaft, Stichwort "Großgermanisches Reich", die Phrase von der "Volksgemeinschaft" ist nur für die Massen. All diese trennenden Ideologien, die Stolz, Haß usw. predigen, gilt es über Bord zu werfen. Ich wollte tatsächlich nur das Zitat selbst einer Beachtung zuführen, nicht den Talmud. So sehen wir jedoch, dass es auch andere Ideen gibt als den NS, die hinderlich für das gleichberechtigte Zusammenleben der Menschen sind. Da hilft kein Leugnen, Londo, sondern der freie Dialog, den Reform-Juden seit langem führen. Das die Zitate von SBF gebracht wurden, dafür gilt Robert unser Dank. Verwundert war ich über die hysterische Reaktion von Londo. Nun ja, jeder schießt mal übers Ziel hinaus, obwohl er vielleicht nur Gutes will. |
von Londo
Mollari am 8.Aug.2001 22:06 Hallo Sven, ich finde es gut, dass Du die entsprechenden Beiträge gelöscht, auch meiner war vielleicht im Tonfall etwas zu schrill und macht ohne den von SBF auch keinen Sinn. Weniger gefällt mir, dass Du das Judentum als Mythologie bezeichnest, auch wenn das gewiss nicht böse gemeint war. Schönen Abend wünscht Londo Mollari |
von Sven
Redaktion am 8.Aug.2001 22:59 Hi Londo, "Mythologie" is keen negativer Begriff. sondern als Part der Ethnologie immerhin ne Wissenschaft. Och ich wünsch Dir nen schönen Abend! Sven |