"War Hiroshima erforderlich?"

Es waren 100.000 Menschen, die mit bloß 2 Bomben direkt getötet wurden. - Eine technische Meisterleistung, wenngleich sie anwidert, aber das tut sie nicht in menschlicher Dimension, denn dazu war der Vorgang zu technisch. Und das bescherte uns den Historikerstreit, ob Hiroshima und Nagasaki "militärisch erforderlich" gewesen sei.

Doch wir könnten uns Klarheit verschaffen, wie solch Kriegsführung zu bewerten ist, indem wir folgendes überlegen - ohne zu dramatisieren: 
 
Gedankenexperiment 

Man stelle sich vor, es wären 100.000 Menschen, jung und alt, tief schlafend des Nachts aufgesucht, ganz leise und viel schmerzloser getötet worden. Wie würden wir dann drüber denken? Hätten wir dann Historikerstreit, ob es "erforderlich" war oder würde die Grausamkeit offenkundiger sein, obgleich sie es weniger gewesen wäre? Und mehr als 1 Mio. Menschen, die nicht an Spätfolgen zu leiden hätten.

Es ist etwas schief gelaufen mit dem Hiroshima-Gedächtnis. Denn was hat die Siegermacht daraus gelernt, wenn sie nur weniger Jahre später überlegte, auf solche Weise nochmals in Korea oder gegen Moskau loszuschlagen? 

Was haben die anderen Staaten daraus gelernt, wenn sie dennoch Atomwaffen bauten, wenn ein Franz-Josef Strauß deutsche Atomwaffen verlangte? 

Die Superwaffe "zur Abschreckung", heißt es. Und wenn sich wer nicht abschrecken lässt, weil er ohnehin verloren und nur noch die Super-Bombe hat? - Dann wird sie eingesetzt.

Markus S. Rabanus 20150624

 

Hiroshima anderes Nachdenken 201408 

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