Weltordnung und Münkler
hmm, 3 € für einen Artikel ist mir leider zu teuer, wobei zu überlegen wäre, die "Blätter" doch wieder zu abonnieren.
Zu dem, soweit ich kam:
Das internationale System sei "fortan ohne Hüter und stattdessen von mehreren Akteuren dominiert", meint Herfried Münkler, aber mir scheint es Konstante aller Menschheitsgeschichte mit weiterhin bloß wechselnden Akteuren, die je nach Belang mehr oder weniger scharf rivalisieren.
Dass auch Großmächte in einzelnen Konflikten Niederlagen erleiden und untergehen können, wäre nicht neu, wie auch nicht neu ist, aus Niederlagen auf den Untergang zu spekulieren oder die bestehenden Kräfte-Rivalitäten neu bewerten zu müssen, derer sich verschätzt wurde.
Aufs Ganze besehen verblieb die Staatenwelt im Modus der Selbstjustiz, mit der zunächst der Völkerbund, dann die Vereinten Nationen zu brechen versprachen und daraus viel Völkerrecht machten, um die Rivalitäten zu moderieren, Streitigkeiten zivil beizulegen, also demokratisch, diplomatisch oder vor Gerichten, nicht mehr militärisch eskalieren und entscheiden zu lassen.
Doch vieles Völkerrecht ist nur Papier, nicht durch neue Ordnung mit der UNO als oberster Hüterin realisiert, denn dazu müssten die Vereinten Nationen wahre Supermacht sein, stärker als alle Großmächte.
Das #Völkerrecht ist dennoch wichtig, weil immerhin Basis für die Beurteilung von Falsch & Rechtens, aber es ist wenig allgemeine Einsicht und noch weniger Bestreben, dass es im Globalen des UNO-Gewaltmonopols bedarf, wie sich in jedem halbwegs funktionierenden Staate das Gewaltmonopol bewährt.
Vielleicht läuft es ja auch Herrn Münkler darauf hinaus, wenn ich seinen Text bis zum Ende lesen könnte, aber die Eingangsthesen lassen eher weitere Fehlanalyse & Fehlschlüsse erwarten. - Na ja, auch Fehlerhaftes kann schon besser sein als Gehabtes.
friedensforschung (.de) rabanus 2021-10-04