"Euthanasie-Programm"
Der Begriff "Euthanasie", also "Sterbehilfe" erfuhr durch die NS-Verbrechen an alten, gebrechlichen und körperlich sowie geistig Behinderten und psychisch Kranke eine Pervertierung: alle ethischen Gebote zur Solidarität des Starken mit dem Schwachen missachtend und verratend, wurden etwa 200.000 Menschen ermordet, viele davon vergast, mit Medikamenten vergiftet oder in den Hungertod geschickt. 

Der Nationalsozialismus diffamierte das Schwache als "lebensunwertes Leben". 
 
Wie bei allen
Opferzahlen, zweifeln Alt- und Neonazis jegliche Schätzung, um die Dimension der NS-Verbrechen herunterzuspielen. Und wie auch bei vielen anderen NS-Verbrechen machen sich die Leugner dabei dreierlei zu Nutze: a) dass die NS-Schergen die Spuren ihrer Verbrechen so weit ihnen möglich, zu verwischen suchten, b) dass die wohlhabende Bundesrepublik Deutschland zu geizig war, in die Aufarbeitung der Geschichte zu investieren und c) leider nicht ohne Relevanz: dass es keine Lobby für die Opfer des als "E-Programm" getarnten Massenmords gibt.

In einem SPIEGEL-Bericht v. 1.10.2003 wird berichtet, dass seit Mitte der Neunziger, also nach Jahrzehnten der Verspätung endlich begonnen damit wurde, das noch immer verstreute Datenmaterial zum "Euthanasie-Programm" zentral zu erforschen.  Das Bundesarchiv leitet diese Arbeit mit Unterstützung mit der Erforschung des großteils von der Stasi übernommenen Materials. 
  
sven 200312     Thema ERGÄNZEN

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