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G8-Gipfel  erfolgreich?

Da schütteln sie sich die Hände:
 
US-Präsident George W. Bush beendet sein monatelanges Liebesembargo gegen Bundeskanzler Schröder - und der freut sich.

 

Ein Gipfel der Arroganz
Was waren die Themen?  
Unter anderem gab es eine "Gemeinsame Erklärung der G8 zur Nichtverbreitung von Massenvernichtungswaffen

"1. Uns ist bewußt, dass die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen (MVW) und ihrer Trägermittel eine wachsende Bedrohung für uns alle darstellt. Zusammen mit der Vebreitung des internationalen Terrorismus ist sie die größte Gefahr für die internationale Sicherheit." ... 

Der Iran und Nordkorea werden aufgefordert, ihre angeblichen Atomwaffenprogramme einzustellen.

Beides sind Staaten, an deren Widerlichkeit niemand zweifelt, aber von denen keine Bedrohung ausgeht, die auch nur annähernd mit den  Zerstörungspotentialen einiger G8-Staaten verglichen werden könnte. - Den G8-Staaten fiel hingegen nichts ein, was sie selbst zum Abrüsten veranlassen könnte.  

Und auch dem Bundeskanzler fiel dazu nichts ein, dabei wäre die Forderung so einfach: "Alle Fragen von Krieg und Frieden sind über die Vereinten Nationen zu klären und nur die Vereinten Nationen dürfen über die Herstellung und den Einsatz von militärischen Mitteln verfügen." - Also könnten die G8-Staaten damit beginnen, ihre Militärs den Vereinten Nationen zu unterstellen - KLICK - und mehr als 3/4 einer wirklichen, globalen Friedensordnung wäre geschafft.  

Doch so friedlich ist unser Bundeskanzler nun auch wieder nicht, dass er den grundsätzlichen Streit für eine friedliche Weltordnung wagt.  Stattdessen soll es so weitergehen wie bisher:  Mal Krieg, mal Frieden, mal JA zum Völkerrecht, mal NEIN.  Die G8-Staaten wollen sich nicht vom Prinzip ihrer Willkür lösen und in das Völkerrecht einbinden lassen.

Herr Schröder!  Händeschütteln ist wichtig, aber nicht weniger wichtig wäre das klare Wort.  Schieben Sie die Verantwortung nicht auf die USA, denn die Europäische Union will es mit ihrer Verfassung nicht besser machen. KLICK
  

Ein Gipfel der Ignoranz
Zur Terrorismusbekämpfung beschloss der G8-Gipfel einen "Aktionsplan", dessen politische Reichweite in Kürze der Frist seit seiner Bekanntmachung hier noch nicht abschließend bewertet werden kann, aber wenigstens zwei Fehler sind augenfällig: 

1. "Seit den terroristischen Angriffen in den Vereinigten Staaten am 11. September 2001 steht die Völkergemeinschaft im Kampf gegen den internationalen Terrorismus zusammen."
Das ist unwahr, denn die Staatenmehrheit lehnt die US-Strategie ab, den Terrorismus mit Krieg zu beantworten.

2. Der Afghanistankrieg habe "Resultate gebracht", aber "Die Reste von Al Qaida sind jedoch über die ganze Welt verstreut und unterhalten noch immer ein globales Netzwerk."  Im Gegenteil hat die US-Politik dazu geführt, dass die Al Qaida weltweit zum neuen Inbegriff für den Widerstand gegen die Dominanz der "westlichen Welt" wurde. 

Weder der Afghanistankrieg noch der Irak-Krieg waren völkerrechtlich legitimiert. Eine Strategie gegen den Terrorismus, die selbst das Recht missachtet, kann keinen Erfolg haben, sondern vermehrt den Terrorismus.

Zu diesem Thema sind sich auch die G8-Staaten nicht einig, aber es scheint nicht diskutiert worden zu sein.

Wer machte eigentlich die Vorlagen?
  

Und die Demonstrationen?
ARD-Tagesschau und ZDF-Heute ließen sich mal wieder verleiten, die "Action"-Bilder zu senden: die immer selben Gewaltorgien von Militanten und Polizei. 

Aber es demonstrierten mehr als 120.000 Menschen friedlich für eine
andere Globalisierung als sie von den Gipfel-Herren veranstaltet/verunstaltet wird.

Einen Teil der weltweiten Kritik ist auf folgenden Webseiten finden:  http://anti-g8.de/ 
  

Die amtlichen Dokumente zum G8-Gipfel:  www.G-8.de  = Webseite der Bundesregierung

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G8-Staaten, Gipfel und Geschichte

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