Generale für den Frieden

"Generale für den Frieden" war die spektakulärste Initiative einer Berufsgruppe gegen die durch den "NATO-Doppelbeschluss" zur Stationierung von Mittelstreckenraketen in Westeuropa. 

Leider stellte sich später heraus, dass die Initiative durch die StaSi und möglicherweise auch durch den KGB finanziert und beieinflusst war, ohne dass sich allerdings nachweisen ließe, welche Bedeutung die geheimdienstliche Einmischung auf die inhaltlichen Einschätzungen der Generale tatsächlich hatten. Gleichwohl ein gefundenes Fressen für die Gegner der damaligen Friedensbewegung, die trotz deren historisch überragenden Massenverankerung von stets als "5. Kololonne Moskaus" verleumdet wurde. 

Überhaupt war geheimdienstliche Einmischung niemals Einbahnstraße Richtung Westen, sondern beidseitig ekelhafte Wühlerei. Und als jemand, der sowohl von der StaSi als auch dem VS jahrelang rechtswidrig bis in die Wohnung bespitzelt wurde, wie es mir 1995 durch einen Prozess vor dem Moabiter Strafgericht gegen den Spitzel zur Kenntnis kam, mag ich mir die Kritik nicht verkneifen, dass wer die US-Atomwaffen auf deutschem Boden befürwortete, dann umgekehrt als "5. Kolonne des Pentagons" zu bezeichnen wäre, die sich im Gleichschritt der Rüstungsbefürwortung im Unterschied zu mir und nahezu allen in der Friedensbewegung die Brötchen verdienten und die Pentagon-Strategie der Europäisierjung eines mit der Sowjetunion geführten Atomkriegs hinnahmen, denn die USA hatten ganz und gar nicht im Sinn, die Mittelstreckenraketen auf den Verhandlungsweg zwecks gemeinsamer Abrüstung zu bringen, wie es Helmut Schmidt der Bevölkerung vollmundig versprach, als regiere er ewig und würde sich tatsächlich Washingtons Wünschen widerspenstig zeigen.
 
Es waren andere Umstände, die zu den späteren Verhandlungen führten, hatten einerseits mit den unvermeidlichen Fehlern in Frühwarnsystemen und Sorgen zu kurzer Vorwarnzeiten zu tun und andererseits dem sich mit Gorbatschow abzeichnenden Ende des Ost-West-Konflikts.   

Dass ich inzwischen eine veränderte Auffassung zur Mittelstreckenraketenthematik habe, bezieht sich ausschließlich auf das Kurze-Vorwarnzeiten-Argument, weil eben auch bei Interkontinentraketen nicht ernsthaft von "Vorwarnzeiten" die Rede sein kann und bei mit Atomwaffen bestückten U-Booten schon gar nicht, denn schneller im Ziel als die damals umstrittenen Mittelstreckenraketen. 

Markus S. Rabanus 2017-08-23

Führende Köpfe der Initiative waren nach meinem Eindruck: 

Gerd Bastian, 1923 - 1992, Generalmajor der Bundeswehr, Politiker der GRÜNEN, beging vermutlich "erweiterten Selbstmord" an seiner Lebenspartnerin Petra Kelly
http://de.wikipedia.org/wiki/Gert_Bastian  

Nino Pasti, 1909-1992, Italien, ehemaliger stellv. NATO-Kommandeur für nukleare Angelegenheiten in Europa 

 

>> Atomwaffen-Lexikon

>> Atomwaffenverbot

www.Friedensforschung.de
powered by
www.Initiative-Dialog.de

Der Verstand muss schärfer sein als alle Munition.