Pazifismus-Definition
Pazifismus und was es ist - 20210528
Jörg S., anderer Auffassung als ich zu sein, ist oft kein schwierig Ding und bliebe in genügend guter Gesellschaft, aber nicht mit dem Spruch "hinter Geschichte verstecken".
Und wenn du von "Drecksarbeit" sprichst, dann unterschätze nicht die Gefährlichkeit humanitärer Dienste in Kriegsregionen.
Deine Sprüche zum Pazifismus stimmen mit unseren Schulbüchern in etwa überein, die den Pazifismus als "nett & naiv" beschreiben, dessen zentrales Moment der Gewaltverzicht sei.
Dein "schön und gut" trifft es weniger, denn wie du selbst anschließend konstatierst, kann nicht "gut" sein, Verbrecher zu ermutigen.
Nur die Kuschelversion des
Pazifismus zu lehren oder kennen, dient dem Chauvinismus und der Selbstjustiz,
wie es noch immer vorherrschende Politikpraxis ist und mit dem Völkerrecht der
UNO-Charta so oft bricht, wie sich die Vetomächte nicht einigen, auf welche
Weise Konflikte zu verhindern oder zu beenden sind.
Gute Lexika stellen den völkerrechtsbasierten Pazifismus dem Kuschelpazifismus zwar gegenüber, aber in Durchsicht der führenden Lexika stets dem Kuschelpazifismus nachgeordnet und längst nicht adäquat.
Einzig die völkerrechtliche Hochschulliteratur leistet es - wenngleich in knappen Kapiteln - die Vereinten Nationen aus pazifistischen Lehren herzuleiten, die mit Immanuel Kants Schrift "Zum ewigen Frieden" (1795) erste Aufmerksamkeit über Fachinteressierte hinaus im Bildungsbürgertum erlangte, aber gewiss nicht verfasst für das Breitenpublikum.
#Pazifismusdefinition
Leicht zu merken auch für Desinteressierte, sofern die Festplatte im Kopf noch
halbwegs funktioniert:
#Pazifismus ist das Streben nach Rechtstaatlichkeit im globalen Maßstab in allen Belangen von Krieg und Frieden.
So knapp & genügt als Basiswissen.
Es sei denn, jemand kennte die
Elemente der #Rechtsstaatlichkeit nicht:
Gewaltenteilung in a) Legislative, b) Judikative, c) Exekutive, b) + c) u.a.
für die Durchsetzung des Gewaltmonopols.
Und #Gewaltmonopol heißt:
1. Wenn sich Konfliktparteien nicht zu einigen wissen, dann entscheiden Gerichte
& die Exekutive vollzieht, falls erforderlich mit Zwangsmitteln.
2. #Notwehr und Nothilfe sind zwar statthaft, aber nur im Rahmen der
Verhältnismäßigkeit, WENN staatliche Hilfe verspätet wäre, denn
anderenfalls wäre es verbotene #Selbstjustiz.
Ins Globale übertragen wird es von Autoren verschieden bezeichnet, ich bezeichne es als "UNO-Pazifismus", weil die Charta der Vereinten Nationen trotz Reformbedarfs bereits alle Gebote enthält, die es zur Friedenssicherung braucht - und es an der organisatorischen Umsetzung fehlt, wie sie Charta verspricht und von allen Staaten unterzeichnet ist. - Man kennt sie nur nicht
Oder man meint es nicht ernst, denn es würde bedeuten, dass alle Staaten ihre Streitfälle vom IGH entscheiden lassen und der Weltsicherheitsrat vollstreckt, der ohne IGH eigentlich nur in Eilfällen aktiv werden soll.
Markus S. Rabanus 2021-05-28
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