Keine Dialog-Grenzen

Hallo N.,

wir sehen den Wert des Dialogs eher in seinen beiden Hauptfunktionen Erkenntnismethode und Verständigung.

Es gibt für den Dialog auch dann keine programmatische Grenze, wenn die Schwelle zur Gewalt überschritten ist.
Selbst mit dem schlimmsten Verbrecher würden wir aus prinzipiellen und sehr wohl auch aus pragmatischen Gründen den Dialog fortsetzen.  Einfaches Beispiel: Kindesentführung.

Der Dialog trifft jedoch auf Grenzen:

1. Der Dialog hat Wirksamkeitsgrenzen, denn seinem Wesen nach bietet er lediglich eine Voraussetzung für Verständigung und Erkenntnis. Darüber hinaus ist er ergebnisoffen.

2. Soziale und sprachliche Barrieren können den Dialog behindern bzw. verhindern. 

3. Unterentwickelte persönliche Dialogkompetenz bzw. Dialogbereitschaft (Trotz, Egoismus) stellen oft unüberwindbare Dialoggrenzen dar. >> Dialoggrenzen und Konsequenzen

4. Alle genannten Dialoggrenzen stehen im Wechselwirkungszusammenhang mit gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, für deren Beeinflussbarkeit die "Grenzen" denen der dialogischen Methode ähneln.

5. Schließlich noch diesseits/jenseits aller Theorie befindliche Grenze von Tagesform-Lust-und-Laune, denn daran fehlt es oft auch mir, so sehr ich von "Erforderlichkeiten" überzeugt bin, aber zugleich ist mir die Laune ein liebes Menschenrecht, nur darf auch sie nicht missbraucht werden.  
 
Grüße von
Sven
20030826/200605
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