Friedensbewegung
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Der Begriff Friedensbewegung umfasst zunächst alle religiösen, ideologischen oder sonstigen Strömungen, die sich für Friedenserhaltung, Abrüstung und gegen Militarismus einsetzen.

Wer sich der Friedensbewegung zurechnet, dürfte allerdings nicht bloß für den "eigenen Frieden" streiten, sondern für einen Frieden, in dem alle Konfliktbeteiligten aufgefordert sind, den Streit nicht militärisch oder mit militärischen Drohnungen lösen zu wollen, sondern ausschließlich mit friedlichen Mitteln

Aber nicht selten sind Friedensbewegte selbst so sehr von Feindbildern beseelt, dass sie zur wirklicher Friedenssicherung weniger beitragen als sie es eigentlich müssten.

Dass eine die eigene Regierung kritisierende Friedensbewegung selbst scharfen Angriffen ausgesetzt sein kann, ist ebenfalls typisch. So kommt es besonders in Krisenzeiten zu Vorwürfen gegen die Friedensbewegung, sie sei den Feinden "nützlicher Idiot", betreibe  "Kollaboration mit dem Feind", sei "Fünfte Kolonne", seien  "Wehrkraftzersetzer" und "Verräter". 

Je verschärfer die Krise oder wenn gar schon Blut fließt, desto schärfer gerät die Friedensbewegung unter Druck seitens der Kriegstreiber, deren perfidestes Geschütz in der politischen Auseinandersetzung vorkommen kann, der Friedensbewegung sogar die Schuld dafür zu geben, dass es überhaupt zum Krieg komme. 

Häufig wird in die Trickkiste gegriffen, wenn die Friedensbewegung als pazifistisch beschimpft wird und zwar in einer Weise, dass der Pazifismus eine hirnlose Einladung an Feinde zum Krieg und Massenmord sei. 

So verstieg sich ein Heiner Geißler in Zeiten seines Amtes als CDU-Generalsekretär zu dem Dummspruch, der Pazifismus habe Auschwitz ermöglicht
Ich vermute, dass es ihn inzwischen reut, denn eigentlich ein kluger Kopf und vielem sehr vernünftig. 

All solche Pazifismusverleumdung fällt auf fruchtbaren Boden, denn jeder Staat, der am Krieg als Fortsetzung von Politik festhält, indem er auf eigenes Militär anstelle des UNO-Gewaltmonopols besteht, kann kaum anders, als in Schulbüchern und Verlautbarungen den Pazifismus in einer Gänseblümchen.-Version zu präsentieren und zu trivialisieren. 

Und solche Pazifismusverleumdung tut sich überdies leicht, weil sich tatsächlich viele Friedensbewegte für "Pazifisten" halten, wenn sie mit Parolen Gandhis usw. sympathisieren, was ja durchaus sein darf, aber Gandhis Pazifismus passt für viele Konflikte nicht.

Überdies ist es umstritten, ob es überhaupt "Pazifismus" ist, denn Gandhi schwor zwar wie Jesus auf "Gewaltlosen Widerstand" ein, aber Gewaltlosigkeit ist Gewaltlosigkeit und noch kein eigentlicher Pazifismus, weil Pazifismus Bestreben ist, nicht bloß selbst mit friedlichen Mitteln zu streiten, sondern Verhältnisse zu schaffen, in denen kriegerisches Treiben niemandem zulässig und auch nicht möglich ist - und bei Verstößen gegen die Friedenspflicht Bestrafung erfolgt. 

Friedensbewegung ist also nicht mit Pazifismus gleichzusetzen, aber Pazifismus ist immer Teil jeder halbwegs vernünftigen Antikriegs- und Friedensbewegung. 

>> Pazifismus-Begriff  und >> Pazifismus-Varianten

Schwer tut sich die Friedensbewegung regelmäßig, wenn es um Verteidigungskriege, Befreiungskriege oder Befriedungskriege geht, denn die Schrecken der Kriege und Bürgerkriege rechtfertigen es durchaus, sämtliches Kriegsgeschehen als Verbrechen gegen die Menschlichkeit anzusehen, zumal vieles Aufbegehren verblutet und viele "Revolutionen die eigenen Kinder fressen", aber solche Überzeugung kann nicht daran vorbei, dass es allen Menschen verboten sei, sich gegen Tyrannei auf Friedfertigkeit zu beschränken. 

Markus S. Rabanus 2017-09-12

>> Offener Brief an die Friedensbewegung 2018

>> Friedensbewegungskritik  20180416       Ergänzen oder Kritik ? >> Friedensforum 

>> Linkliste zur Friedensbewegung    Termine der Friedensbewegung >>  Friedensdemonstration.de 

Fotos 1982: Friedensdemo in Bonn

Fotos 2003: NEUE Friedensbewegung im ALTEN Europa

Meine Attacke auf die Friedensbewegung: 

Harsch formuliert: Solange sich die Friedensbewegung nicht zum UNO-Gewaltmonopol mit weltrepublikanischen Konsequenzen bekennt, mag sie eine "friedliche Bewegung" sein, aber ist keine Friedensbewegung und wird ihre nationalistischen Böcke nicht los.

Markus S. Rabanus 2017-10-02


Meine Verteidigung der Friedensbewegung

Ist die Friedensbewegung "einseitig"?

2017-04-19 Kritik an Friedensbewegung

Offener Brief an Friedman 20030201

Antisemitismusvorwurf gegen die Friedensbewegung

Diskussion Mai 2004 im Forum zur Friedensbewegung

Friedensbewegung und Identifikation

 

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Der Verstand muss schärfer sein als alle Munition.